Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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voraufging, an den beiden Tagen, an denen die Scheitel der Fluthwellen in der 
Weser und in der Aller eintraten, in folgender Weise: 
Beobachtungstag. . .5. XII. 1886 
Wasserstand a. P. Westen 
Wasserstand a. P. Verden 
2,220 m 
22557 m 
9. XII. 1885 
2,50 m 
2,16 m 
Fallhöhe .. ... 2,49 m 3,20 m 
Mittleres Gefälle. .. 0,176 e 0,227 000 
Hiernach war das Gefälle beim Eintritte des höchsten Wasserstandes in der 
Weser noch etwas kleiner als das in der vorhergehenden Tabelle für das UIIW 
angegebene, während beim Eintritte des höchsten Wasserstandes bei Westen sich 
ein Gefälle, das dem bei MW vorhandenen entspricht, einstellte. 
4. Querschnittsverhältnisse. 5. Beschaffeuheit des Flußbetts. 
a) Oberlauf. 
In der obersten Strecke, in der die Aller vor Aufnahme größerer Zuflüsse 
aur ein verhältnißmäßig unbedeutender Wasserlauf ist, besitzt sie auch nur ein 
Bett von recht bescheidenen Abmessungen; ihre Breite übersteigt hier nur selten 
die Größe von 3 mm und ihre Tiefe ist meist auch nur unbedeutend. An den— 
jenigen Stellen, an welchen ihr Bett zur Entwässerung der Wiesen, die sie durch— 
fließt, ausgebaut ist, ist ihre Breite meist eingeschränkt, ihre Tiefe aber ver— 
größert worden. 
Von oberhalb Weferlingen abwärts hat ihr Bett zur Verbesserung der Vor— 
fluth infolge des bereits oben erwähnten Staatsvertrages zwischen Preußen, Han— 
nover und Braunschweig vom Jahre 1859 regelmäßige Gestalt erhalten. Bei 
einer mittleren Tiefe des bordvollen Wasserlaufs von rd. 1,25 m wurden die 
Böschungen bis Oebisfelde abwärts in einer regelmäßigen Neigung von 1: 12/2 
angelegt, während die Sohle auf der Strecke von der Neuen Mühle oberhalb 
Weferlingen bis zur Spetzemündung eine Breite von erd. 3,1m, von da bis zur 
Lapaumündung eine Breite vonerd. 4,4 m und von hier bis zur Schäferbrücke 
bei Oebisfelde eine Breite von rd. 5,0 m erhielt. Bei Oebisfelde, wo zwei Arme 
vorhanden sind (vergl. S. 217), wurde die Breite der Sohle in dem ehemaligen 
Hauptlaufe, der jetzt Mühlenkanal heißt, bei denselben Böschungsverhältnissen eben— 
falls auf 5im bemessen, während die Freifluth, die jetzt zum Allerlaufe gerechnet 
wird und auch unter Schau steht, bei 21,2-facher Böschung in der Sohle nur 
rd. 1,9 mm breit angelegt wurde. Unterhalb der Vereinigung der beiden Arme erhielt 
der Wasserlauf ebenfalls 213/2-fache Böschungen und eine rd. 3,1 mm breite Sohle 
bei einer mittleren Tiefe von rd. 1,25 mm. Die im Anfang der sechziger Jahre 
ausgebauten Breiten haben sich indessen an einigen Stellen nicht als ausreichend 
erwiesen, sodaß sie später vergrößert werden mußten. Beispielsweise ist der öst— 
liche Arm bei Oebisfelde, der Mühlenkanal, durchschnittlich bis auf 9,2 in in der 
Sohle verbreitert worden.
	        
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