Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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schweig vorläufig auf 8,83 cbm/ sec oder 7,7 J/ qkm anzunehmen. Berücksichtigt man, 
daß die mittlere Abflußmenge etwas größer ist als die Abflußmenge bei AIW und 
daß die Oker an ihrer Mündung wohl auch etwas kleinere Abflußzahlen besitzt 
als bei Braunschweig, da das hinzutretende Gebiet recht niederschlagsarm und 
auch nur wenig geneigt ist, so bietet die Untersuchung, so unsicher die Rückschlüsse 
der obigen Art auch zweifellos sind, für die Aller eine gewisse Bestätigung der 
ganz unabhängig davon für die Oker hergeleiteten Ergebnisse. 
Bei MWebringt hiernach die Oker etwa mit 13,9 cbm,sec reichlich das 
Doppelte der Abflußmenge der Aller (6,8 cbm/sec), obschon ihr Gebiet das der 
Aller nur um 12,0 übertrifft. Bei kleinem Wasser wird dagegen die Abfluß— 
menge der Oker, deren mittlerer Kleinstbetrag bei Wolfenbüttel und Braunschweig 
nur 1,0 chm,sec oder 0,9 bis 1,0 1/qkmn beträgt, noch geringer als die der 
Aller, die bei ihrem viel trägeren Abflußvorgange nicht leicht dem völligen 
Versiegen nahe kommt. Umso mehr macht sich die Vorherrschaft der Oker bei 
Hochwasser geltend, dessen Größtmenge für den Unterlauf des Flusses von 
Prüsmann mit 300 chm/sec oder 0,158 cbm/qkm wohl nicht zu hoch ver— 
anschlagt ist. 
Aus einer Reihe früherer, oben nicht besonders erwähnter Messungen, die, 
meist bei mittleren Sommerwasserständen, an verschiedenen Punkten zwischen Celle 
und der Leinemündung erfolgten, geht hervor, daß die Lachte, Fuhse, Oertze und 
das Wietzefließ die für die Meßstelle oberhalb der Lachtemündung zum MWe des 
Sommers angegebene Abflußzahl (4,0]/ qkmm) nicht merklich ändern, obschon das 
Entwässerungsgebiet von der Mündung des Schwarzwassers bis zur Mündung 
der Leine um 840/0 wächst. 
Wohl aber bewirkt die Leine eine ausgesprochene Erhöhung der Abfluß— 
zahlen, da sie verhältnißmäßig reicher als die Aller gespeist wird. Die geringere 
Ausdehnung des Gebiets der Leine wird hierdurch wettgemacht; bei kleinen und 
mittleren Wasserständen dürften die Abflußmengen beider Gewässer etwa einander 
gleich sein, die Hochwassermengen der Leine die der oberhalb gelegenen Allerstrecke 
sogar meist etwas übertreffen. An der Kleinstmenge von 26 cbhm, sec würden 
beide Gewässer hiernach mit 12 bis 13 chm,sec betheiligt sein, da das Gebiet 
unterhalb der Leinemündung wohl etwas mehr aufbringt, als durch die Verdunstung 
verloren geht; zu der Größtmenge von 1750 cbm,sec aber würde die Leine 
etwas über 900, die Aller etwas über 800 chm/sec beitragen.
	        
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