Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

3. Abtheilung. 2. Kapitel. 
J. Ilußlauf und FIlußthal. 
1. Uebersicht. 
Die im Oberharze entspringende Oker hat in ihrer obersten Strecke bis zum 
Harzrande, in der sie sich in einem tief eingeschnittenen Thale bewegt, ein überaus 
starkes Gefälle; auch die ihr von beiden Seiten zufließenden Seitenbäche kommen 
in schmalen Thälchen mit großem Gefälle zu ihr herunter. Bei starken Regen— 
fällen strömen deshalb bedeutende Wassermassen mit großer Geschwindigkeit zu— 
sammen und nehmen, in schnellem Laufe Geröll- und Schottermassen mit sich 
führend, ihren Weg zum Harzausgange. Hier vermindert sich das Gefälle ganz 
erheblich und deshalb kommen die mitgeführten Geschiebe zur Ablagerung, das 
Bett, das in den alten Ablagerungen nur schwach eingeschnitten ist, vielfach ver— 
schüttend, sodaß der Fluß dann zuweilen seinen Lauf gänzlich ändern muß. Auch 
die nahezu parallel mit der Oker von der Nordseite des Oberharzes herab— 
kommenden Zuflüsse, die erst außerhalb des Harzes einmünden, wie die Radau, 
Ecker und Ilse, bringen aus ihren engen, steil abfallenden Harzthälern große 
Geröllmassen mit und lagern sie im Harzvorlande ab. Die Ilse, die noch einen 
längeren Weg durch dieses Vorland macht, ehe sie in die Oker mündet, vereinigt 
deshalb nicht so unmittelbar wie die anderen beiden Zuflüsse ihre Schottermassen 
mit denen des Hauptlaufs. 
Durch den Zufluß der Wassermassen der drei genannten Seitengewässer 
wird die Oker, die bei ihrem Austritte aus dem Harze ein noch recht unbedeu— 
tender Wasserlauf ist, zum Flusse. Da aber auf einer längeren Strecke keine 
bedeutenderen Zuflüsse hinzutreten, so vermehren sich ihre Wassermassen auch 
aicht erheblich; erst bei Beginn des Unterlaufs werden ihr durch die Schunter 
wieder etwas größere Wassermengen zugeführt.. 
Da die Oker nach ihrem Austritte aus dem Harze, wie gesagt, ein Bett 
besitzt, das nur wenig in die Schottermassen eingeschnitten ist, so ufert sie hier 
leicht aus, namentlich wenn auch noch Radau und Ecker größere Wassermassen 
zubringen. Weiter unterhalb schneidet sich ihr Bett mehr ein, sodaß der Fluß 
erst bei stärkerer Wasserführung über seine Ufer tritt; da aber auf der weiteren 
Strecke bis unterhalb Braunschweig, in der auch die Ilse noch hinzutritt, das 
Hochwasserbett theilweise stark eingeengt ist, auch mancherlei Hindernisse aufweist, 
so dauern die Ueberfluthungen hier sehr lange an, und die Wassermassen, die 
Die PVker.
	        
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