Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

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sondern die Ilse ufert aus und ein Theil des Wassers nimmt seinen Weg west⸗ 
lich in dem Okerhochwasserbette. 
Die Anlage bei Dorstadt umfaßt zwei Wehre, von denen das Freifluthwehr 
9 Oeffnungen von zusammen 7,05 m und das Mühlgrabenwehr neben der Mühle 
4 Oeffnungen von 3,79 mmelichter Weite hat. Bei beiden Wehren steht das 
höchste Hochwasser rd. 2,10 m über dem Fachbaum. Doch fassen auch diese 
beiden Wehre nicht die gesammte Hochwassermenge, vielmehr fließt ein nicht un— 
beträchtlicher Theil seitwärts an der Stauanlage vorüber. 
Bei Wolfenbüttel hat die Auguststädter Schleuse 4 Oeffnungen von zu— 
sammen 13,6 mm Lichtweite, während bei der Juliusstädter Schleuse ebenfalls 
4 Schützöffnungen von zusammen 13,6 mm Lichtweite, aber außerdem noch zwei 
Freifluthen von zusammen 16,84 m Lichtweite vorhanden sind. 
Bei der Mühle in Rüningen ist ein Freifluthwehr mit 12 Schützöffnungen 
von zusammen 7,16 m Lichtweite, 1 Schützöffnung der früheren Turbine von 
—AVVVVV— 
mit 8 Schützen von zusammen 7,2 mm Lichtweite vorhanden. 
Die Wehre bei Eisenbüttel enthalten die Mühlschleuse mit 4 Oeffnungen, 
zusammen 4,65 mm weit, die Hülfsschleuse mit 6 Oeffnungen, zusammen 6,84 m 
weit, und die sogenannte große Schleuse mit 3 Oeffnungen von zusammen 10,56 m 
lichter Weite. 
Von den beiden Wehren in den Umfluthgräben der Stadt Braunschweig 
hat das Wendenwehr 12 Schützen mit zusammen 14,52 mm lichter Weite und 
zwei Grundschleusen von zusammen 6,84 mm lichter Weite, das Petriwehr dagegen 
9 Schützen mit 7,92 m, eine Grundschleuse mit 8,42 m und eine Nebenschleuse 
von 2,85 mm Lichtweite. 
Bei der Mühle in Oelper ist schließlich eine Freifluthschleuse von 12,00 m 
und eine Mühlenschleuse von 11,834 m Gesammtlichtweite vorhanden. 
Aus vorstehender Zusammenstellung geht hervor, daß besonders die Mühlen 
bei Dorstadt und Rüningen sehr beschränkte Durchflußweiten in ihren Wehran— 
lagen haben. 
Ein anderes Hochwasserhinderniß, welches das Hochwasserbett unterhalb 
Wolfenbüttel durchquert, ist der sogenannte Schwedendamm oder Schwedenwall, 
eine Bodenerhebung, die als Rest einer bei der Belagerung der ehemaligen 
Festung Wolfenbüttel im 17. Jahrhundert angelegten Thalsperre anzusehen ist 
und wahrscheinlich auf anstehendem Kalkstein aufruht; durch diese Bodenerhebung 
wird die vorhandene Hochwasserbreite von 4850 m auf 40 m eingeengt. Der 
Kalkstein setzt sich auch unter der Flußsohle hindurch fort und verhindert eine 
Vertiefung der letzteren. 
Für die Strecke in der Nähe von Börssum findet außerdem noch eine 
durch die dort vorhandenen Deichanlagen (vergl. S. 292) hervorgerufene Ein— 
engung des Hochwasserbetts statt. Außerdem verhindert auch der Eisenbahn— 
damm eine Ausdehnung des Hochwasserbetts. Daher entstehen hier, namentlich 
beim Zusammentreffen des Ilsehochwassers mit dem Okerhochwasser nicht selten 
Ueberschwemmungen von beträchtlicher Ausdehnung, die infolge der vielen Stau— 
anlagen sehr langsam ablaufen. Auch in der Strecke zwischen Wolfenbüttel und
	        
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