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Monate mit einem
Höchststand von
mindestens
1,50 m a. P.
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4—
J—
—
2
—4
X
7
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Anzahl. .. — In, 3 ezo 3 J— 145
Mittelwerth (m) . 1502.161,72 1,482,60 — 1,60 2,35 347 2.26.40
8
214
8 8
—A —
9 — 28
LOS 2,21) 2,085
Die Betrachtung dieser Tabelle führt uns unmittelbar zum nächsten Ab—
schnitte; denn sie zeigt, daß die bedeutendsten Hochfluthen der Oker in der heißen
Jahreszeit, nächst dieser aber im März auftreten, wogegen durch die Zahl der
Hochwasser besonders der Dezember hervortritt.
5. Hochwasserverhältnisse. 6. Eisverhältnisse.
Zur Erklärung des Ungestüms der Sommerhochwasser braucht nur darauf
hingewiesen zu werden, daß die größte, für den Brocken bekannte Tagesmenge
dem Juli angehört und die für Klausthal dem Ende des Juni (Bd. JIS. 86).
Meist sind die starken Regenfälle in diesen heißen Monaten Gewitterschauer, die
in viel kürzerer Zeit niederprasseln als die Herbst- und Frühwinterregen. Zu—
weilen hebt die Zeit dieser Wärmegewitter, die hier allein in Betracht kommen,
schon im März an, meist jedoch erst im Mai, also immerhin noch ziemlich früh;
dagegen vermindert sich die Gewitterthätigkeit, wenn der Sommer zu Rüste geht,
so rasch, daß der September nur dieselbe geringe Zahl von Gewittern hat wie
der April (Bd. J S. 90).
Daß auch bei Märzregen, mit denen sich ein Abschmelzen des Schnees ver—
bindet, die Abflußmenge bis zu dem höchsten im Sommer beobachteten Betrage
anwachsen kann, dafür bietet das Hochwasser vom 10./11. März 1881 ein Bei—
spiel. Meist aber sind die bei Thauwetter gegen Ende des Winters eintretenden
Hochwasser bedeutend zahmer, da es gewöhnlich dann nur am Fuße des Gebirges
regnet, während dieses selbst sich vielleicht nur noch tiefer in Schnee hüllt. In
solchen Fällen erlangt das Hochwasser dann manchmal erst am Unterlaufe des
Flusses seine größte Höhe, wogegen das Ungestüm der durch Regenfälle hervor—
gerufenen Hochwasser flußabwärts sich aus den S. 299 angegebenen Ursachen be—
trächtlich zu mindern pflegt.
Obschon das Gewässernetz der oberen Oker sich nur über ein Gebiet ge—
ringen Umfanges erstreckt, kommt es im Sommer doch recht oft vor, daß nur
der eine oder andere Gebirgsbach durch heftige Gewittergüsse ein bedeutendes
Hochwasser empfängt, während die Oker selbst kaum mit erregt wird. So hatte,
wie Kaßner erwähnt, Harzburg am Abend des 21. Mai 1890 nach einem mehr—
stündigen Gewitterregen das Schauspiel eines Hochwassers der Radau, das im
oberen Theile des Ortes verschiedene Brücken, Mühlenwehre und Uferbauten fort—
riß und das Bett des Baches arg verschlämmte; in der Oker blieb die An—
schwellung dagegen ganz mäßig.
Dagegen hatte das große Hochwasser vom 11./13. Juli 1898 seinen Ur—
sprung in weit ausgebreiteten Regenfällen von etwas längerer Dauer. Schon