Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

326 
Deichanlagen sind an der Leine nur in ganz geringem Umfange zur Aus— 
führung gelangt. Unter Deichschau stehen in den unteren Strecken nur der das 
Dorf Wilkenburg, oberhalb Hannover, gegen Hochwasser schützende Deich, ferner 
die Deichanlagen der Stadt Hannover, die den Waterlooplatz und seine Umgebungen, 
sowie den Stadttheil der früheren sogenannten Glocksee gegen Ueberfluthungen bei 
Hochwasser schützen, und schließlich noch ein ganz niedriger und kurzer Deich bei 
Bordenau. Die übrigen noch vorhandenen kleinen Sommerdeiche, die im Privat— 
besitze sind, werden nicht geschaut. 
Im Allgemeinen sind die Deiche hier aus fettem Lehmboden hergestellt und 
berast. Soweit sie Winterdeiche sind, erheben sie sich etwa 30/50 cm über den 
höchsten Stand des Hochwassers von 1881. Die Krone ist meist etwa 2 m 
breit, während die Böschungen eine Neigung von 1:2 haben. 
2. Brückenanlagen. 
Im Allgemeinen sind die Brücken, welche die Leine überspannen, kleinere 
Bauwerke; nur einzelne Eisenbahnbrücken erreichen größere Abmessungen. Am 
Oberlaufe handelt es sich zunächst um Lichtweiten bis zu 14 m; etwa von Göttingen 
ab nehmen diese dann aber an Größe plötzlich zt. Im Mittel- und Unterlaufe 
jedoch findet im Wesentlichen eine Erweiterung der Lichtweiten in den eigentlichen 
Flußbrücken nicht mehr statt, wogegen aber die Fluthöffnungen oder die besonderen 
Fluthbrücken stellenweise nicht unerhebliche Abmessungen erhalten. 
Bei einer größeren Anzahl von Straßen- und Wegebrücken werden die zu— 
gehörigen Straßen und Wege, die das Ueberschwemmungsgebiet kreuzen, bei 
Hochwasser überfluthet. Das geschieht beispielsweise bei den Straßen, die zur 
Brücke bei N.-Gandern, bei Stockhausen, bei Niedernjesa, bei Elvbvese, bei 
Northeim, bei Hollenstedt, bei Salzderhelden, bei Brüggen, bei Banteln, bei 
Marienburg, bei Ruthe, bei Koldingen, bei Döhren, bei Seelze, bei Helstorf und 
bei Niedernstöcken gehören. Theilweise wird diese Ueberfluthung dadurch herbei— 
geführt, daß die im Ueberschwemmungsgebiete gelegenen Straßen absichtlich tief 
gelegt sind, um dem Hochwasser freien Abfluß zu gewähren; theilweise ist die 
Ueberfluthung aber auch auf die nicht ausreichenden Durchflußöffnungen zurück— 
zuführen. So steigt das Hochwasser bei der im nachstehenden Verzeichnisse zuerst 
aufgeführten Fluthbrücke bei Salzderhelden bis o,8 m über den Scheitel des 
Gewölbes und bei der Brücke über die N. Leine bei Salzderhelden bis 0,3 m 
über den Gewölbescheitel, während bei der hier befindlichen Zollbrücke sogar die 
Fahrbahn bei Hochwasser überfluthet wird. 
Besonders kleine Durchflußöffnungen besitzen auch die Brücken in Hannover 
und zwischen Hannover und Linden. Die in Hannover selbst gelegenen Brücken 
überspannen allerdings nur die Leinearme, die gewissermaßen als Mühlenkanäle 
anzusehen sind, und erzeugen, da hier also nur verhältnißmäßig geringe Hoch— 
wassermengen abfließen, keinen besonders erheblichen Stau. Dies geschieht aber 
in recht bedeutendem Maße an den beiden Straßenbrücken zwischen Hannover 
und Linden, die die Ihme überschreiten, insbesondere bei der alten Ihmebrücke.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.