Full text: Die Aller und die Ems (Band 4)

3. Abtheilung. 4. Kapitel. 
Die Innerste. 
J. Ilkußlauf und FIlußthal. 
1. Uebersicht. 
Obgleich das Gefälle der in der Nähe von Klausthal auf dem Oberharze 
entspringenden Innerste auf ihrem nach Norden gerichteten Wege quer durch den 
Harz sehr viel geringer ist, als das der meisten anderen Harzflüsse, verläuft ihr 
Hochwasser doch ziemlich lebhaft, weil ihr eine Anzahl kleinerer Wasserläufe in 
der Harzstrecke zufließen, die bei außerordentlich starkem Gefälle ihre Wassermassen 
mit großer Geschwindigkeit zu Thal bringen und dabei auch beträchtliche Mengen 
von Schotter und Gerölle mitschleppen, wovon sich ein kleinerer Theil schon in 
der untersten Harzstrecke der Innerste, der Haupttheil aber nach ihrem Austritte 
aus dem Harze ablagert. Der schnelle Verlauf des Hochwassers in der oberen 
Strecke verlangsamt sich auf dem weiteren, ziemlich langen Laufe durch flacheres 
Gelände bis zur Leine hin nur wenig, trotz der zahlreichen Triebwerke, die an 
der Innerste vorhanden sind. Von wesentlichem Einflusse hierauf sind die Deich— 
anlagen, die, an dem größten Theile des Flußlaufs sich hinziehend, eine weitere 
Ausdehnung des Hochwassers verhindern. In der oberen Harzstrecke wird eine 
Milderung der Hochwassererscheinungen dadurch herbeigeführt, daß in den zahl— 
reichen Sammelteichen, die sich im Harzgebiete der Innerste vorfinden, bei stärkeren 
Niederschlägen größere Wassermengen zurückgehalten werden. 
Diese Teiche sind, wie bereits auf S. 94,96 näher ausgeführt ist, angelegt 
worden, um für die bei Klausthal und Zellerfeld vorhandenen Bergwerksbetriebe 
die erforderlichen Betriebswassermengen zu beschaffen. So werthvoll diese Art 
der Wasserbenutzung auch für den Bergbau des Oberharzes ist, so nachtheilig ist 
sie sonst im Allgemeinen für die Innerste. Aus den Bergwerksbetrieben gelangen 
mit den verbrauchten Wassermengen große Mengen von Pochsand und Poch— 
schlamm in den Fluß, deren schädliche und giftige Beimengungen das Wasser auf 
langen Strecken für jede anderen Zwecke, als zum Betriebe von Mühlen, untaug— 
lich machen. Während man anderwärts das Wasser in möglichst ausgedehnter 
Weise für die Zwecke der Landwirthschaft nutzbar zu machen sucht, muß man
	        
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