192 V. Anwendung des elektrischen Stromes.
überall gleich trocken, so würde die Ansammlung der negativen
Elektrizıtätstheilchen nächst der positiven geladenen Wolke auf der
Erdoberfläche eine gleichmässige sein. Da dies aber nicht der Fall
ist, wird sich die negative Elektrizität hauptsächlich in allen Boden-
erhebungen, Gebäuden, Bäumen, also der Wolke am nächsten und
in allen guten Leitern daselbst anhäufen, und die Blitzentladung
wird durch jene Luftschichten erfolgen, welche die meiste Feuchtig-
keit enthalten, also am leitungsfähigsten sind. In allen Kanten und
Spitzen wird die Anhäufung der Elektrizitätstheilchen besonders
”ross sein, und kann so gesteigert werden, dass die Elektrizität an
diesen Stellen in Form von Lichtbüscheln ausstrahlt (Elmsfeuer).
Dureh eine derartige ah wird aber offenbar die elek-
irische Spannung und damit auch die Gefahr einer plötzlichen Ent-
ladung unter sehr hoher Spannung, wie dies beim Blitze der Fall
ist, vermindert. — Aus diesem Grunde schützt man Gebäude mit
Blitzableitern, doch ist die vielfach verbreitete Meinung, dass
der Blitzableiter den Blitz nur anziehe, nach dem eben Gesagten
eine unrichtige. Die Aufgabe des Blitzableiters besteht darin, die
in dem betreffenden zu schützenden Objekte aufgetretene Spannung
zu vermindern, und erst wenn trotzdem eine Entladung erfolgt,
die aus der Wolke kommende Elektrizität auf sicherer Bahn zur
Erde zu führen.
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Beschaffenheit des Blitzableiters.
Der Blitzableiter besteht aus einer ununterbrochenen metal-
lischen Leitung von genügendem Querschnitte, welcher den Erdboden
mit einer über dem zu schützenden Objekte EEE Auf-
fangspitze verbindet, um der Entladung einen unschädlichen Weg
zu bahnen. Er besteht sonach im Wesentlichen aus drei Theilen,
und zwar: 1) Die Auffangstange mit Spitze, 2) die Ab-
leitung zur Erde und 3) die Erdleitung.
Diese Theile müssen folgenden Bedingungen entsprechen:
a) Die Spitze soll alles überragen, aus einem Metalle bestehen,
welches nicht oxydirt und bei guter Leitungsfähigkeit einen hohen
Schmelzpunkt hat.
b) die Zahl und Höhe der Auffangstangen muss im Verhältniss
zur Grösse und Konstruktion des zu schützenden Objektes stehen.
c) Die Ableitung zur Erde muss überall den zur Leitungs:
fähigkeit des verwendeten Metalles erforderlichen Querschnitt haben,
muss für die Dauer den Einflüssen der Witterung und der Elek-
trizität widerstehen, soll möglichst aus einem Stücke bestehen und
sich leicht mit Vermeidung aller Ecken anbringen lassen.
. d) An allen Stellen, wo die verschiedenen Theile der Leitung
verbunden sind, muss die Berührungsfläche solid und metallisch
rein sein,
e) Alle grösseren Metallmassen in der Nähe (Gas-, Wasserleitungen)
müssen mit der Ableitung verbunden werden.
Bei umfangreichen Gebäuden und bei solchen, in oder an denen
sich noch besonders leitende Materialien vorfinden, muss auf An-
legung von Nebenleitungen Bedacht genommen werden.
f) Die Erdleitung muss mit der Erde in möglichst inniger, gross-
flächiger Verbindung stehen, und möglichst geringen Leitungswider-
stand besitzen.
Die vollkommen gute Verbindung der Auffangspitze mit der
Erde ist die wichtigste Bedingung für die Beschaffenheit des
Blitzableiters, und wenn diese Bedingung nicht oder mangelhaft er-
füllt ist, bildet der Blitzableiter für das zu schützende Objekt eher
pine Gefahr als einen Schutz.
Die Auffangstange.
Höhe, Anzahl und Anordnung. Die Höhe der Auffang-
stange soll einschliesslich der Snitze in der Regel 3 m über dem
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