Full text: Hilfsbuch für Elektropraktiker

1, Die galvanischen Elemente. 21 
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Die gereinigten Gläser müssen vor dem Ansetzen innen und aussen 
völlig trocken sein, weil sonst bald Salzkrusten sich bilden. Gut 
st es, den Rand der Gläser etwa 1 cm breit innen und aussen mit 
Talg zu bestreichen. Es wird nur soviel Lösung eingefüllt, dass 
jas Glas etwas über die Hälfte, nicht ganz drei Viertel voll ist, 
jamit die sauerstoffhaltige Luft leichter Zutritt zu der Kohle hat; 
las Füllen der Gläser bis zum Rand ist verwerflich; schon wegen 
ler dadurch bald entstehenden Salzwucherung und des grünen 
Niederschlages am Kohlebügel. 
Durch Verdunsten des Wassers nimmt die Conzentration der 
Lösung stets zu, wodurch an den Elektroden Salmiakkrystalle ent- 
stehen und der innere Widerstand erhöht wird. Man sorge also dafür, 
lass von Zeit zu Zeit Wasser nachgefüllt wird. Beim Änsetzen und 
Nachfüllen ist streng darauf zu achten, dass die oberen Theile des 
Elementes, wie Klemme, Kohle und Glasrand, nicht mit Flüssigkeit 
benetzt werden, 
Verbraucht und erneuerungsbedürftig wird das Zink, welches 
sich im arbeitenden Element auflöst, die Flüssigkeit, deren che- 
nische Zusammensetzung sich, abgesehen vom Verdunsten des 
Wassers, ändert, und der Braunstein, der nach langem Gebrauch 
seinen depolarisirenden Sauerstoff verliert. Die Erneuerungsbedürf- 
tigkeit des Zinkes ist leicht zu erkennen. Durch Verwendung rein- 
sten Salmiaks und Amalgamirung des Zinkes*) wird der Verbrauch 
jes letzteren sehr hintangehalten. 
Lässt die Wirksamkeit des Elementes mit der Zeit oder nach 
längerem Kurzschluss nach, so überlässt man es zunächst einige 
Zeit der Ruhe. Dann versucht man es, durch Reinigen und Blank- 
schaben beziehungsweise Amalgamiren des Zinkes, sowie Aus- 
schwanken der Kohle in kaltem Wasser und Reinigen von Krystallen 
eine Besserung zu erzielen. Allenfalls probirt man es auch mit 
frischer Salmijaklösung. Hilft dies wenig, so ist der Braunstein, 
sofern er nicht überhaupt durch frischen ausgewechselt werden 
muss, in kaltem Wasser auszuwaschen; die Kohle dagegen wird 
in _heissem Wasser ausgelaugt, um die unlöslichen Verbindungen 
und die Salze herauszubringen, welche die Poren verstopfen und 
heben Verringerung der wirksamen Oberfläche den Widerstand ver- 
mnehren, 
Beim Reinigen, Waschen und Auslaugen der Kohle ist möglichst 
zu vermeiden, dass der obere für die Klemme bestimmte Theil be- 
nässt wird. Ist dies doch geschehen, so muss die Kohle sorgfältig 
yetrocknet werden. Nur bei falscher EEE kann sich am 
Kohlepol durch Feuchtigkeit ein grüner Niederschlag bilden. Ist 
lies eingetreten, so wird die Kohle durch Waschen und Schaben 
davon gründlich gereinigt und dann der Ansatz über einer Spiritus- 
lamme oder mittelst Bunsenbrenner erhitzt (nicht geglühg). Die 
;rhitzte Kohle — Zapfen und oberster Theil — wird dann mit 
Wachs oder Paraffin bestrichen. 
h) Trocken-Elemente. 
In neuerer Zeit gehören die meisten der dem Publikum besonders 
ampfohlenen Elemente zu den sogenannten Trocken - Elementen. 
Diese enthalten den Elektrolyt in der Form einer Pasta, deren 
Zusammensetzung gewöhnlich als Fabrikationsgeheimniss gehalten 
‚.* Unter Amalgamiren des Zinkes versteht man das Ver- 
quicken mit Quecksilber. Man schüttet verdünnte Schwefelsäure in 
sinen flachen Porzellanteller , beizt darin die sorgfältig gereinigte 
fettfreie Zinkfläche ab und reibt dann mit einem wollenen Lappen 
zuecksilber so lange unter steter Beigabe von ein wenig verdünnter 
ee lelaure auf, bis die ganze Zinkfläche schön silberweiss 
yläanzt.
	        
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