39 I. Die Erzeugung des elektrischen Stromes.
Spulen endigen in diesem Falle in zwei nebeneinander auf der
Drehungsachse und zwar isolirt von derselben angebrachten Ringen
’Schleifringen), auf welchen zwei Metallfeldern (Bürsten) schleifen
und den Strom seiner Verwendung zuführen. Eine derartige Vor-
richtung nennt man eine Magnet-elektrische Maschine.
Die Verwendung von permanenten Magneten wurde jedoch bald
verlassen und statt derselben die viel kräftiger wirkenden Klektro-
magnete eingeführt, die durch eine besondere Stramqnc le (z. B. eine
Batterie oder Maschine) erregt wurden. Die gedachte Construction
Hefert jedoch nur Wechselströme, die erst durch complicirte Vor-
richtungen (Commulatoren) in einen Gleichstrom verwandelt werden
können: bald gelang es aber eine Maschine zu construiren, welche
direet Gleichstrom erzeugte. KEine solche Maschine nennt man
GHieichstrom-Maschine.
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und .
Colle
den £
QAtroar
Die Gleichstroammaschine.
In Fig. 33 sind N und S die beiden zu Polschuhen erweiterten
Pole eines Hufeisenmagnetes. Zwischen den beiden Polschuhen rotirt
um die Achse 0 ein geschlossener, eiserner Ring, der Gramm ’sche
der Pacinotti’sche Ring, welcher vollkommen und zwar derart
mit umsponnenem Kupferdraht umwickelt ist, dass die Windungen
in sich geschlossen, also die Enden mit einander verbunden sind.
In der Zeichnung sind der Einfachheit halber nur einige Drahtwin-
Jungen angedeutet.
Rotirt der Eisenring, welchen
man Anker nennt, so wird in
zeinen einzelnen Theilen ab-
wechselnd Magnetismus ent-
stehen und wieder verschwin-
den, und zwar werden jene
Theile des Aukers, welche sich
dem magnetischen Nordpole
nähern, selbst vorübergehend
zu einem magnetischen Südpole
und umgekehrt. Durch den
wechselnden Magnetismus
treten in den Drahtwindungen
äes Ankers Induetionsströme
auf; dabei wirkt der Magnetis-
mus des Ankers. im selben
Sinne wie der zunächst befind-
liche Pol des Hufeisenmagnets
auf die Drahtwindungen ein,
In Fig. 33 zeigt der grosse Pfeil
. die Drehrichtung des Kisen-
ringes an, während die kleinen Pfeile auf den Drahtwindungen die
augenblicklich in ihnen vorhandenen Inductionsströme anzeigen.
Man findet, dass sich die Stromrichtungen an den Stellen 4 und &
begegnen. Ist also an diesen Stellen nicht für eine Ableitung
les Stromes nach aussen gesorgt, so heben sich die Wirkungen
ler Ströme gegenseitig auf. Führt man jedoch bei 4 und 8 die
im Ringe entstandenen Ströme nach aussen ab, so werden sich
lie in den beiden Ringhälften, der oberen und unteren, fliessenden
Ströme gegenseitig unterstützen, und wenn Wir schliesslich die
veiden Punkte 4 und B an die Enden eines geschlossenen Strom-
kreises anschalten, so wird in demselben ein Gleichstrom Gircu-
liren, der bei 4 in den Stromkreis eintritt, bei 3 wieder in den Ring
zurückkehrt.
Schaltung. In der Praxis ist der Gramm’sche Ring mit
zahlreichen Einzelspulen bewickelt, deren Drahtenden sämmtlich
hintereinander verbunden sind, Ausserdem sind aber die Enden
ainzeln zu dem auf der Drehachse aufgeschraubten Collector
geleitet, welcher aus von einander isolirten Metall- Lamellen
Fig. 33.
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