Full text: Hilfsbuch für Elektropraktiker

68 IV. Die Fortleitung des elektrischen Stromes. 
nachstehen, umsomehr als _die im Handel stehende Guttapercha in 
Folge von Beimengung anderer Substanzen in vielen Fällen nicht 
jene Eigenschaften besitzt, welche von reiner a ver- 
langt werden müssen. — Sollen gepanzerte Kabel in Röhren ein- 
gezogen werden, so verwendet man mit Vortheil eine geschlossene 
verzinkte Flachdrahtarmatur ohne weitere Hanfumspinnung, 
welche das Einziehen der Kabel vermöge der geringen Reibung 
wesentlich erleichtert. — c) Unterirdisch zu verlegende 
Telephonleitungen werden NO zu vielen Doppeladern 
in einem Kabel vereinigt. (Im Wiener Telephonnetze liegen Kabel 
mit 240 Doppeladern.) Jede einzelne Ader ist mit einer Papier- 
umwickelung derart isolirt, dass zwischen dem Drahte und der 
Papierhülle noch beträchtliche Lufträume übrig bleiben. Hierdurch 
wird die Ladungscapacität (siehe S. 2) der Adern wesentlich ver- 
mindert und die Verständlichkeit der Sprache erhöht. Je zwei 
solcher Adern werden durch Zusammendrehen zu einer Doppelader 
vereinigt und alle Doppeladern sodann zu einem Seile gedreht, 
welches*mittels einer Baumwollumspinnung oder einer Cottonband- 
umwickelung zusammengehalten und mit einem Bleimantel um- 
presst wird. Der Bleimantel wird dann je nach der Yerlegung ent- 
weder mit der vorstehend beschriebenen Runddraht- oder einer 
Flachdrahtarmatur bewehrt — 
5) Unterseeische Leitungen, 
— Ueber diese Art von Leitungen sei 
nur bemerkt, dass für dieselben stets 
Guttaperchaadern verwendet wer- 
len. — Die Anbringung eines Blei- 
mantels ist in den meisten Fällen, 
wegen des grossen Gewichtes und der 
daher schwierigen Verlegung unmög- 
lich. Dagegen muss die Leitung 
\‚mmer, und zwar je mehr sie den An- 
zriffen von Schiffsankern ausgesetzt 
ist, mit einer desto festeren Rund- 
lrahtarmatur versehen werden, Fig. 83 
zeigt ein zweiadriges Flusskabel für 
Telegraphenzwecke, Seekabel, welche 
in grosse Meerestiefen verlegt werden 
sollen, werden stets nur mit einer Ader 
1onstruirt. 
Fig. 83. 
Die Verlegune. 
In Gebäuden. Die Verlegung von Leitungen für schwache 
Ströme in Gebäuden macht im Allgemeinen keine grossen EU 
zeiten und erfordert auch gewöhnlich keine besonderen Hültsmittel. 
Die einfachste Verlegung isolirter Leitungen besteht darin, dass 
nan dieselben mit verzinkten eisernen Nägeln, Haken oder Krampen 
Fig. 84) an die Wand bezw. ihre anderweitige Unterlage heftet. 
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Diese Verlegungsart ist jedoch nur in vollkommen trockenen Räumen 
(in und an Apparaten, in Zimmern, trockenen Gängen etc. thunlich 
und findet dieselbe in Haustelegraphen- und Telephonanlagen all- 
zemeine Anwendung. Dort, wo das Anheften der Leitungen an 
Mauern nicht geboten erscheint, werden dieselben mittels Isolir- 
rollen, Fig. 85 u. 86, in Abständen von mindestens 5 mm von der 
Wand befestigt. Hierbei ist vor allem nöthig., dass die Iqnlirrallen 
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