Full text: Hilfsbuch für Elektropraktiker

70 IV. Die Fortleitung des elektrischen Stromes. 
an demselben im Inneren des Gebäudes die weitere Leitung ange- 
schlossen werden kann, 
Unterirdisch. 
Die Verlegung unterirdischer Leitungen kann auf zweierlei 
Weise geschehen: 1) In Gräben, welche Methode sich der Billigkeit 
halber für lange Strecken besonders eignet. 2) In Röhren, welche 
Methode den Vortheil hat dass die Kabel ausgewechselt und ver- 
mehrt werden können, ohne dass die Strassenoberfläche aufgegraben 
zu werden braucht. . . . . 
Bevor die Kabelverlegung in Angriff genommen wird, ist die 
Trace derselben sorgfältig zu bestimmen. Bei grösseren AIRen 
sind Pläne anzufertigen, in welchen die Trace, die Bodenbeschaffen- 
heit (event. auch bezügl. der Strassenoberfläche), und alle in der 
Kabeltrace liegenden Hindernisse (Baulichkeiten, Kanäle, Gas- und 
Wasserleitungen, Wasserläufe etc.) und alle jene Angaben aufzu- 
nehmen sind, welche für die Verlegungsarbeiten von Wichtigkeit 
zein können. Bei der Bestimmung der Abzweigepunkte ist auch 
A em ussichtliche zukünftige Erweiterung des Netzes zu berück- 
sichtigen. 
Die Kahsiverlegung in Gräben. An allen jenen Punkten, 
wo längere, schwierigere Arbeiten erforderlich sind, wie an den vor- 
erwähnten Hindernissen (Maurerarbeiten bei Unterführung von Ka- 
nälen, Wasser- und Gasleitungen) sind die Arbeiten zu beginnen, 
damit dort die Verlegung nicht verzögert werde. Die Arbeiter sind 
zodann in einzelne Parthien zu theilen. Eine Parthie zur Aushebung 
des Grabens, eine Parthie zur 
sigentlichen ‚VOrlSHUDE: eine 
Parthie zum Zuwerfen des Gra- 
jens und eine Parthie zur 
Wiederherstellungder Strassen- 
)berfläche, Auf Landstrassen 
‚st die Nähe von Bäumen thun- 
'lichst zu vermeiden. In Städten 
‚ührt man den Graben gewöhn- 
lich entweder in der Fahrbahn, 
ı1ängs der Trottoirs, oder_in 
ler Mitte der Trottoirs. Die 
Tiefe des Grabens richtet sich 
nach dem Isolirmaterial der 
Adern. Guttaperchakabel sol- 
len Sn ım tief, Jute-, 
Papier- oder Gummiadern 50 bis 
80 cm tief verlegt werden. Die 
3rabensohle soll möglichst 
ben sein und von allen spitzen 
Steinen befreit werden; bei 
Unterführung von Hindernissen 
ıst der Grabensohle ein sanftes 
Gefälle zu geben. Beim Aus- 
heben sind Pflastersteine auf 
die eine Seite und die Erde auf 
die andere Seite zu werfen. An 
N Strassenkreuzungen ist auf die 
regelmässige Abwickelung des Verkehrs Rücksicht zu nehmen. 
Das Abwickeln des Drahtes von der Trommel geschieht nach 
Bedarf, indem die Trommel neben dem Graben entlang gerollt, 
oder auf einem MAGEN drehbar angeordnet wird. Im Graben 
wird das Kabel gerade ausgestreckt auf eine Schichte Sand oder 
in einen getheerten Holzschlauch gelegt und sodann entweder mit 
einer Reihe Ziegel oder durch ge Bretter nach oben abgedeckt 
der Graben durch die folgende Arbeiterparthie sofort zugeworfen 
and die Strassenoberfläche wieder herrestellt. Besondere Sorgfalt 
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