Full text: Die Theorien der Elektrodynamik nach ihrer geschichtlichen Entwickelung

152 Bilder des elektrotonischen Zustandes. 
nungen und Bewegungen eine Verschiebung nach 4 hin, mit andern 
Worten, der Zustand, den wir ponderable Molekel nennen, mit- 
samt dem ihm innewohnenden Bestreben, sich in bestimmter Richtung 
zu verlegen (Trägheit), verlegt sich im Sinne einer Anziehung 
zwischen A und B. 
3, Ich habe einige derartige Ideen zuerst im Jahre 1881 in Wıep. 
Any. veröffentlicht, doch haben sie bisher keine Verbreitung und Ver- 
wertung gefunden. In der Tat muß es ja, wie oben ausgeführt wurde, 
von dem jeweiligen Bedürfnis und der jeweiligen Ausbildungsstufe der 
Wissenschaft abhängen, ob eine Analogie sich als brauchbare Hypo- 
these bewährt. In dem letzten Jahrzehnt sind aber so mannigfache 
neue Erfahrungen und Fragestellungen, die unsern Gegenstand be- 
rühren, aufgetaucht, daß die Verwendung einer so umfassend durch- 
führbaren und dementsprechend zusammengesetzten Auffassungsart 
nicht ausgeschlossen erscheint. Ihre Eigenart und das Befremdende 
des Bildes, das sie von den Naturerscheinungen entwirft, ist in erster 
Linie darin begründet, daß sie die stetige Raumerfüllung grund- 
sätzlich durchführt, auch da, wo sie Züge des Atomismus über- 
nehmen muß. 
Vierter Abschnitt. 
Die bilderfreie Beschreibung des elektrotonischen Zustandes. 
Li. Als sich die Versuche zu einer mechanischen Hypothese 
der zu irgend einer einheitlichen Anschauung des elektrotonischen 
Zustands zu gelangen, immer wieder als unzulänglich. erwiesen, ent- 
wickelte sich die Vorstellung, daß sie überhaupt ein schöner Traum 
sei und die Physik genug dringlichere Aufgaben habe, als solchen 
Hirngespinsten nachzuhängen. Wozu überhaupt noch die Zahlen 
and Funktionen, die zum Verstehen des Naturzusammenhangs, also 
hier zum Ansatz des MAxwELL-HERTzschen Gleichungssystems nötig 
ind, einer weiteren Deutung bzw. Umdeutung unterwerfen, wozu 
sich, sozusagen, noch über diese Dinge „Gedanken machen“? Die 
Vertreter dieses Standpunktes geben zu, daß die algebraisch fest- 
yelegten Beziehungen zwischen jenen Zahlen und Funktionen ver- 
wickelt genug sind, um für physikalischen Gebrauch das Verlangen 
nach bequemen geometrischen Veranschaulichungen zu rechtfertigen. 
Aber dazu sei es nicht der richtige Weg, die Zahlen selbst phan-
	        
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