Full text: Die Theorien der Elektrodynamik nach ihrer geschichtlichen Entwickelung

Die bilderfreie Beschreibung des elektrotonischen Zustandes. 153 
tastisch in mechanische oder sonstige physikalische Größen „umzu- 
leuten“, der Theorie ein buntes Gewand überzuwerfen, sondern viel- 
mehr die Beziehungen, in denen sie stehen, so durchzuarbeiten, 
daß diese Beziehungen selbst uns geläufig, wenn möglich auch geo- 
metrisch anschaulich werden und so das Bedürfnis nach weiterer 
Umdeutung verschwindet. Nachdem wir z. B. die Zusammensetzung 
und Zerlegung der Geschwindigkeiten, Beschleunigungen, Kräfte und 
Momente durchschaut haben, erblicken wir überall dieselben Opera- 
tionen der algebraischen Addition, auch in geometrischer Anschau- 
lichkeit dieselben Figuren der Strecke, des Parallelogramms, des 
Polygons, ohne mit diesen Figuren irgend etwas anderes wieder- 
geben zu wollen, als einzig die durch sie versinnlichte geometrische 
Beziehung, 
23. Als glänzendes Muster einer solchen rein mathematischen 
Methode, d. h. eines Verfahrens, das die physikalisch gegebene 
Größenbeziehung an sich zum Gegenstande der wissenschaftlichen 
Arbeit macht, kann man die Potentialtheorie bezeichnen, die sich 
jahrzehntelang fast ohne alle Rücksicht auf ihre physikalischen 
Ausgangspunkte als mathematische Disziplin entwickelte und doch 
3o zu Methoden und Anschauungsformen gelangte, die der Physik 
zelbst wieder nützlich wurden. Wenn also ein Ausdruck wie 
ö? ö? Öö? 
Sat Bat Bat 
L6) 
oder 
17) 
ÖS, ÖSB, öÖ, 
Öx * Out 8x‘ 
ıder die Verknüpfung zweier Vektoren & und % nach dem Schema 
_ 8% 0%, _ 0% 0%, _ 0%, _ 0%, 
18) D= Gı ax DS a an Sax au? 
so häufig auftreten, wie bei der Beschreibung des elektromagnetischen 
Feldes, so ist es ein Umweg, die auftretenden Größen selbst deuten, 
etwa mechanisch deuten zu wollen, vielmehr ist es ja die algebraische 
Größenbeziehung, die sich aus der Mannigfaltigkeit der Kr- 
fahrungen als das oft Wiederkehrende dem Geiste aufdrängt und 
von der man leichte Faßlichkeit wünscht. 
Ja, durch die häufige Wiederkehr derselben Gedankenver- 
knüpfung ist nicht einmal unbedingt geboten, daß man sie durch 
3in mechanisches Bild oder überhaupt durch ein Bild auszeichnet, 
wenn das auch vorteilhaft sein mag, wohl aber ist zur Erleichterung
	        
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