Full text: Die Theorien der Elektrodynamik nach ihrer geschichtlichen Entwickelung

L58 Die Elektronenhypothese in neuer Gestalt. 
4b) &= (a4 B0081/ Ar, n= (a — Wein A 
wählt, so kann man x und y als die Koordinaten eines Ellipsen- 
punktes ansehen, wenn man sich die Ellipse mit der Winkelgeschwin- 
digkeit — eM:2m um ihren Mittelpunkt gedreht denkt. 
3. Experimentell nachweisbar ist neben der Drehung der Polari- 
sationsebene im Magnetfelde die Tatsache, daß die Schwingungs- 
dauer des Lichtes im Magnetfelde um eM:47x m gegenüber der 
unter bloßem Einfluß der elastischen Kraft stattfindenden verzögert 
wird, wie das nach Gleichung 4a) der Fall sein muß, wenn man 
das Licht als durch Schwingungen elektrischer Teilchen hervor- 
gebracht und die elastische Kraft als Ergebnis der auf diese Teilchen 
ausgeübten elektrischen Kräfte ansehen darf, 
Um den Polarisationszustand der Lichtschwingungen zu er- 
kennen, zerlege man jede Schwingung des Lichtes, das ins Magnet- 
feld eintritt, nach der Richtung der magnetischen Kraftlinien und 
senkrecht dazu; die letztere Komponente zerlege man wieder in zwei 
entgegengesetzt zirkular polarisierte Schwingungen. Die Radien dieser 
Kreisbewegungen sind die Konstanten a und b obiger Formeln 4b) 
und die beschriebene Bewegung des ankommenden Lichtes entspricht 
ler Substitution M = 0. 
Ist M nicht 0, so lehren die Formeln 3b), daß die eine der 
Kreisbewegungen mit größerer, die andere mit kleinerer Winkel- 
geschwindigkeit beschrieben wird. Das heißt: Wird Licht von be- 
stimmter Wellenlänge, also eine bestimmte Spektrallinie, in einem 
hinreichend starken magnetischen Felde erzeugt, so wird in Richtung 
der Kraftlinien der Schwingungszustand nicht gestört, senkrecht zu 
den Kraftlinien aber dergestalt abgeändert, daß man, in Richtung 
der Kraftlinien blickend, zwei entgegengesetzt zirkular polarisierte 
Spektrallinien, die eine von größerer, die andere von kleinerer 
Wellenlänge erblickt, während man, senkrecht zu den Kraftlinien 
blickend, beiderseits neben der ursprünglichen Spektrallinie, deren 
elektrischer Vektor nun nach Richtung der Kraftlinien schwingt, 
lie neuen senkrecht dazu schwingenden Linien wahrnimmt. Das hat 
in der Tat ZEEMAN 1897 beobachtet und aus der LorEnTzschen 
Theorie erklärt. Auch ist es LorRENnTZ gelungen, noch verwickeltere 
Fälle aus den Voraussetzungen seiner Theorie abzuleiten, worauf hier 
nicht eingegangen werden soll. 
Daß die LorENTzsche Theorie nicht der einzige Weg ist, die 
Krscheinungen zu erklären, geht aus der vorstehenden Herleitung
	        
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