V. Bauhöhen von Brücken. a
1) Eisenbahnbrücken, .
__ Die Bauhöhe, einer Eisenbahnbrücke bezeichnet das Maß zwischen
Schienenoberkante und Bauwerksunterkante. Zwischen letzterer und
jer oberen Begrenzung des freizuhaltenden Durchfahrtprofiles muß
aoch ein ausreichender Spielraum für die Durchbiegung des Über-
daues vorgesehen werden. Die nachstehenden Angaben beziehen
sich, mit Ausnahme der ‚unter Nummer B 3, 4 u. 5, nur auf eingleisige
in der Geraden liegende Brücken; bei Lage in einer Krümmung tritt
infolge der ungleichen Lastverteilung meist eine Erhöhung der be-
vechneten Maße ein. Da die Bauhöhe von der Stützweite und Ent-
fernung der Hauptträger abhängig ist, so sind für jede Bauart
mehrere Werte angegeben. Spalte 4 gibt die kleinste Bauhöhe, die
zur Wahrung einer zweckmäßigen Konstruktion als. Mindestmaß
innegehalten werden sollte. Bei größerer Bauhöhe lassen sich jedoch
die‘ eisernen Überbauten im allgemeinen leichter und steifer und
somit auch in der Herstellung und Unterhaltung billiger ausbilden,
es ist daher stets eine möglichst große Bauhöhe erwünscht
ınd anzustreben, wobei zu berücksichtigen ist, daß bei Über-
schreitung der in Spalte 6 angegebenen Werte eine nennenswerte
Zewichtsersparnis kaum mehr eintreten dürfte.
Annahmen über die bauliche Ausbildung. ;
A, Ohne Durchführung der Bettung.
Zur Erzielung der kleinsten Bauhöhe ist die Schwellenstärke auf
6 cm mit 1 cm Einkämmung über den Schwellenträgern einge-
schränkt, für die Schwellenträger sind im allgemeinen breitflanschige
Differdinger I-Eisen vorgesehen, und der Windverband ist, um an
Höhe zu sparen, aus Flacheisen gebildet. . Bei den Ausführungen mit
Fahrbahn unten ist die Annahme gemacht, daß nur die Fahrbahn-
ausbildung für die Bauhöhe maßgebend ist, also die Entfernung der
Hauptträger so bestimmt wird, daß für sie eine ausreichende Höhe
zur Verfügung steht. Die Höhe der Hauptträger ist in den Fällen,
n denen sie für die Bauhöhe maßgebend ist, so bestimmt, daß die
Durchbiegung infolge Verkehrslast etwa SO der Stützweite nicht
iberschreitet. Sollte ausnahmsweise eine noch weitergehendere Ein-
schränkung der Höhe infolge zwingender örtlicher Umstände nicht
zu umgehen sein, so empfiehlt es sich, um mit der Durchbiegung
ınd den Schwingungen in angemessenen Grenzen zu bleiben, die
zugelassene Beanspruchung entsprechend zu ermäßigen.
Bei mittlerer und unbeschränkter Bauhöhe beträgt die Schwellen-
stärke 26 cm mit 2 cm Einkämmung über den Schwellenträgern, für
die normale I-Eisen verwendet sind, soweit deren Widerstands-
moment ausreicht. Die Querträger sind als genietete Blechträger
ausgebildet, und zwar bei mittlerer Bauhöhe mit zwei Gurtplatten,
jei unbeschränkter Höhe mit einer Platte, die schon aus konstruk-
tiven Gründen erwünscht ist. Für den Windverband sind Winkeleisen
mit nach oben gerichteten Flanschen vorgesehen. Soll der dabei in
der einen Windstrebe an der Kreuzungsstelle mit der Gegenstrebe
erforderliche Stoß vermieden werden, so erhöhen sich die angegebenen
Werte um 5—10 cm. Das als günstigste Trägerhöhe für Fachwerk-
träger angegebene Maß setzt Parallelträger voraus, bei Parabelträgern
st; es auf T bis + der Stützweite zu erhöhen.
Zwischen Überbau und Umgrenzung des lichten Raumes und
zwischen Querträger und Schienenfuß ist, mit Ausnahme der Bau-
arten unter 1 und 2, ein Spielraum von etwa 5 cm gewahrt.
Zu den verschiedenen Bauarten ist im einzelnen noch
folgendes zu bemerken:
Zu 1. Hauptträger aus normalen I-Eisen. Höhe des Querträgers
zur .zweckmäßigen Ausbildung des Anschlusses nicht unter 15 cm.
Des harten Fahrens und der hohen Unterhaltungskosten wegen nur
im Notfalle bei aufs äußerste beschränkter Bauhöhe zu verwenden.
Bei Stützweiten über 8 m giht Bauart 3 keine größere Höhe. ist
daher vorzuziehen.
Zu 2. Querträger aus Differdinger I-Eisen, oder zwei Steg an Steg
zenieteten J-Eisen mit Kopfplatte. Des harten Fahrens und der
ıohen Unterhaltungskosten wegen nur im Notfalle bei aufs äußerste
jeschränkter Bauhöhe zu verwenden.
Zu 3. Feldweite bei beschränkter Bauhöhe nicht über 1,8 m, so
laß das Differdinger I-Eisen Nr. 22 ausreicht, sonst etwa 3 m.
Zu 4. Bei größerer Stützweite empfiehlt es sich, die Trägerhöhe
ı1ach den Auflagern zu abnehmen zu lassen, da sonst die Stand-
estigkeit gegen Winddruck sehr gering wird.
Zu 5. Bei mittlerer und unbeschränkter Bauhöhe ist die Feldweite
zu etwa 1 der Stützweite, entsprechend der günstigsten Streben-