Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

Die Burg Hanstein, — Heiligenstadt. 
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werden geringfügigere Bauten und nur eine feste Ringmauer be- 
standen haben. 
und 16. Jahrhundert: der Kapellenanbau (1414), die Zwingermauer mit 
den Rondelen und den Toren I und II, die Bauteile 6 (1519) und 7 
mit dem südlichen Hauptturme und der Treppenturm in 5, der Bau- 
teil 8 — wohl später wie 6 —, das Torhaus bei Tor IV. 
17. Jahrhundert: wesentliche Reparaturen und Fenstereinbrüche (1608), das 
Wachtstubengebäude neben Tor II (1673). 
19. Jahrhundert: Einbau des Saales in Raum 4. 
20. Jahrhundert: Arbeiten zur Erhaltung und Ergänzung des Bestandes der 
Ruinen. 
Wenn auch der Kinbau des Saales im Raum 4, der sich keineswegs an 
gegebene Verhältnisse anschloß, besonders durch die willkürliche Einordnung 
der westlichen Abschlußmauer einen erheblich schädigenden Eingriff in den 
Bestand der Ruine bedeutet, so hat sich die Familie Hanstein doch durch die 
sachgemäße Form der Erhaltungsarbeiten der letzten Jahre, die allenthalben durch 
eingearbeitete Jahreszahlen erkennbar werden, ein wesentliches Verdienst um 
die Denkmalpflege und Burgenkunde erworben. 
15. 
Heiligenstadt. 
Quellen: 1. Dobenecker, Regesta Diplomatica necnon Epistolaria historiae 
Thuringiae Iund II. Jena 1896 u. 1900. — 2. Wolf, Geschichte und Beschreibung 
der Stadt Heiligenstadt. Göttingen 1800. — 3. Wolf, Politische Geschichte des 
Kichsfeldes. I u. II. Göttingen 1792, 1793- — 4, Wolf, Eichsfeldische Kirchen- 
geschichte. Göttingen 1816. 
[1000 Helingunstat, 1022 Heiligenstat, 1144 Heligenstat, 1300 Heilgenstadt, 
1420 Heiligenstadt.] 
Die Stadt Heiligenstadt liegt im nördlichen Teile des nach ihr benannten 
Kreises am Südrande des Leinetales, zwischen der Leine und dem Muschelkalk- 
berge des Iberges am Unterlaufe der Geislede. Durch die Stadt gehen die von 
Nordhausen nach Witzenhausen, die von Mühlhausen über Dingelstedt und die 
von Eschwege nach Duderstadt und Göttingen laufenden Chausseen; an der 
Stadt vorüber läuft die Halle-Kasseler (Berlin-Frankfurter) Eisenbahn. Chausseen 
und Eisenbahn haben zur Hebung und Vergrößerung der Stadt beigetragen. Sie 
besitzt nach der Zählung von 1905 7955 Einwohner. Die Lage der Stadt am 
Fuße des waldigen Iberges im Leinetale ist eine liebliche, von vielen Gärten 
umkränzte. Ein Teil der Stadtflur liegt in den Tälern der Leine und der Geis- 
lede, der größere Teil im Hügelgelände zu beiden Seiten der von Heiligenstadt 
nach Duderstadt und Göttingen laufenden Chausseen. 
Dunkel, wie die Entstehung der meisten alten Ortschaften, ist auch die 
Entstehung der Stadt Heiligenstadt. Anscheinend hat der über dem Leinetale, 
dicht über der Mündung der Geislede sich erhebende Berg (auf dem jetzt die 
St. Martinskirche und die ehemalige Statthalterei stehen) einem edlen Franken 
namens Heiligo Veranlassung gegeben, sich hier eine Statt zu dauerndem Auf- 
enthalte zu errichten. Die überaus günstige Lage des Ortes im Mittelpunkte von
	        
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