Heiligenstadt. Die Bergkirche St. Martin.
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strahlen auf dem Schilde. Darüber auf Baldachinen links Marie mit dem Kinde,
rechts Martinus zu Fuß, einen Krüppel kleidend; zu oberst links ein Bischof,
rechts ein Mönch, jeder mit einem Buche, vermutlich Aureus und J‚Justinus.
An diesem Portale sind noch reichlich Spuren einer früheren Bemalung
zu erkennen.
Das Nordportal trägt in seinem Bogenfelde die Gestalt des heiligen Martinus
zu Pferde in phantastischer Haltung: von dem Mantel, den er auf den Schultern
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Abb. 89. St. Martin. Radfenster an der Westseite.
trägt, einen Teil mit dem Schwerte abtrennend. Hinter ihm die Gestalt des
xnienden Krüppels, der nach dem Mantelteile greift; darüber ein schwebender
Engel. Die Darstellung der Figuren ist sehr charakteristisch und bewegt und
dürfte, abgesehen von einigen Zeichenfehlern, zu den besten spätgotischen Relief-
bildern zu rechnen sein. Das Bogenfeld ruht auf zwei ausgekragten Konsol-
steinen, die mit Engelsfiguren geziert sind. In dem sehr ausdrucksvoll pro-
filierten Gewände (s. Abb. 92) sind zwei Figurennischen mit Postamenten und
Baldachinen angeordnet. Die darein gehörigen Figuren sind jedoch nicht