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Kreis Heiligenstadt.
Endlich gibt eine Eichsfelder Chronik, die Wolf nicht näher bezeichnet, für das
Jahr 1304 an: „um diese Zeit fängt man an, die Stiftskirche ad S. Martinum zu
Heiligenstadt aus gesammeltem Almosengeld und Opfer wiederum, und zwar
zum drittenmal aufzubauen.“ Dieser dritte Baubeginn läßt sich meines Er-
achtens nach, im Gegensatz zu Wolfs Ansichten, leicht auf den Aufbau des Chores,
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Abb. 106. St. Martin. Eingänge zur Krypta und Empore.
und zwar wie folgt, deuten: Die Errichtung der Urkirche, vermutlich ein Holz-
bau, der, wie oben erwähnt, mit der Gründung der ersten Niederlassung, also
im 9. Jahrhundert, entstanden ist, wäre die erste Baugründung. Diese mußte
zur Übergangszeit, also für jene Gegend zu Beginn des 13. Jahrhunderts, einem
bedeutenderen Bauwerke in Stein weichen, und von diesem Bauwerke ist die
heutige Krypta erhalten. Es ist nicht. unwahrscheinlich, daß dieser Bau mit der