Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

Heiligenstadt. Die Bergkirche St. Martin. 129 
Verleihung der Stadtrechte an den bisherigen Marktflecken, die der Erzbischof 
Siegfried II. um das Jahr 1227 vollzog, in Zusammenhang steht. Somit wäre 
der dritte „Aufbau“ die Gründung des heutigen Chorteiles der Kirche um das 
Jahr 1804, was den hochgotischen Formen dieser Gebäudegruppe durchaus 
entspricht. 
Die eigentümliche Lage der Krypta unter dem Ostende eines Seitenschiffes 
gibt der Vermutung Raum, daß die Mittelachse der ursprünglichen Kirche nicht 
wie jetzt gelegen hat, sondern mit der Längsachse der heutigen Krypta zu- 
sammengefallen ist. Der Inhalt des obenerwähnten Ablaßbriefes des Erzbischofs 
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Abb. 107. St. Martin. Kryptakapitäle. 
Werner, der neben der „ganz neuen Kirche“ den „neuen Chor“ noch besonders 
aufführt, gibt der Vermutung weitere Nahrung, daß auffälligerweise der neue 
Chor nicht auf den Grundmauern oder in der Achse des bisherigen Bauwerks, 
sondern. daneben verlegt werden sollte. Es scheint doch jedenfalls sehr unwahr- 
scheinlich, daß schon bei Errichtung der Kirche des Übergangsstils, die nicht, 
wie die heutige, alte Reste mit aufzunehmen hatte, ein so bedeutender, besonders 
weihevoller Bauteil in ein Seitenschiff verlegt worden wäre. 
Wir können vielleicht noch einen Schritt weitergehen in unseren Rück- 
schlüssen: das Außengelände liegt zwar heute etwa 1,20 m über dem Fußboden 
der Krypta und wenn wir dessen ursprüngliche Lage um eine durchschnittliche 
Kreis Heiligenstadt
	        
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