Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

Heiligenstadt. Die Bergkirche St. Martin. 
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Äußeren ist jener „Wiederherstellung“ zuzuschreiben. Als tüchtige Leistung kann 
man nur die damalige Erneuerung des großen Radfensters in der Westfront 
bezeichnen. Die Anlage der Zentralheizung endlich, im Jahre 1901, hat bis auf 
einige grobe Entstellungen durch sichtbare Rippenheizkörper im Chore keine 
wesentlichen Schädigungen des Bauwerkes im Gefolge gehabt. 
Ausstattung. 
Der Fußboden der Kirche besteht aus Sandsteinplatten; die jetzigen Glas- 
fenster sind modern. An Altären, von denen, wie gesagt, kein älterer mehr 
vorhanden ist, zählt Wolf!) acht Exemplare auf: 1. der Hochaltar vom Jahre 1724 
mit den Bildnissen des heiligen Aureus und Justinus, 2. der Sebastianusaltar, 
3. der Laurentiusaltar — diese beiden in der Nähe der gegenüberliegenden Seiten- 
schiffportale, 4. ein Altar, der der un- 
befleckten Empfängnis Mariä geweiht ist, 
5. der Nepomucenusaltar, diese beiden im 
Jahre 1738 von einem Grafen Elz errichtet, 
6. der Annenaltar in der St. Annenkapelle, 
dem westlichsten Joche des südlichen Seiten- 
schiffs, 7. der Muttergottesaltar in der Marien- 
kapelle (letzterer gegenüber), die jetzt als 
Taufkapelle dient, 8. ein späterer Mutter- 
gottesaltar, der ein berühmtes, im Jahre 1626 
aus dem Dorfe Elend hierher überführtes 
Muttergottesbild enthielt. Der Altar -— ohne 
das Bildnis — ist nach der Kirche in Hohen- 
gandern überführt worden, wo er in zwei 
Teile zerlegt wieder verwendet ist (s. dort). 
Das Bild befindet sich in der Heiligenstädter 
Marienkirche. Einige Rokokoschnitzereien 
von anderen Altären befinden sich im 
städtischen Altertumsmuseum. 
Der Taufkessel (s. Abb. 110), der 
jetzt in der oben bezeichneten Taufkapelle steht, ist von rotgelber Bronze 
gegossen mit dickem Rande und acht ansteigenden Seitenrippen sowie drei 
schlanken Füßen, daran drei Madonnenbilder. Zu oberst an einem der Seiten- 
felder findet sich ein gekröntes Werkzeichen mit einem deutlichen Z, das von 
einem senkrechten Pfeile durchschnitten ist. Ähnliche, nur reichere Taufkessel 
enthalten die beiden anderen großen Kirchen der Stadt. Die schöne, alte, holz- 
geschnitzte Kanzel der Kirche ist heute in der Kirche des Dorfes Röhrig auf- 
gestellt (s. Abb. dort). 
Von alten Meßgeräten ist nur die auf Abb. 111 dargestellte Gruppe, 
bestehend aus Kelch und zwei Meßkännchen mit zugehörigem Teller, vorhanden. 
Am Boden des Kelches findet sich die folgende Inschrift: Ist zu einem An- 
denken verehret der wohlehrw. J. Mariae Rosaliae Fleon zur Zeit Priorin 
ıy a. a. O. S. 130.
	        
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