Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

Einleitung. 
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Heiligenstadt verlegt und in die Statthalterei (Regierung) und in das Oberland- 
gericht geteilt. 
Nach der Kaufurkunde von 1341 erstreckte sich die Vogtei Heiligen- 
stadt über: „die Aldenstat (von Heiligenstadt) und über die Dörfer Geißlede, 
Hoytene, Crucisebra, Fleinsberg, Udera, Nuwesessen, Wenigen Luttera (Luttern), 
Hadewarterode, Lenterode, Talwenden, Birkenfelde, Schachtebeche, Rengelderode, 
Mengelderode, Symerode, Glasehusen, über die Wustenungen Greispech und 
Krumelbeche und über die entzeln Lute zu Kirchberg.“ (Gudenus, cod. dipl. 
Magunt. I. No. 227.) Glasehausen wird ursprünglich nicht zur Vogtei Heiligen- 
stadt gehört haben, sondern erst zır dieser geschlagen worden sein, da es außer- 
halb der Grenzen des Eichsfeldgaues (im sächsischen Hlisgaue) liegt und von 
NiederJeutschen bewohnt wird. Noch viel später kamen zum Vitztumamte 
Heiligenstadt drei Dörfer des ehemaligen Ohmfeldgaues, nämlich 1548 nach dem 
Aussterben der mit ihnen belehnten von Westhausen das Dorf Westhausen 
mit seinem Filiale Günterode und noch später (durch Kauf von denen von 
Uslar, von Westernhagen und von Wintzingerode) das Dorf Reinholterode. 
Die übrigen Dörfer der nördlichen Zent des Eichsfeldgaues gehörten als 
Burgmannsgüter der auf der Burg Rusteberg sitzenden Burgmannen zu dieser 
Mainzer Burg. So gehörten zum von Bültzingslöwenschen Gerichte (außer Glase- 
hausen) die Dörfer Bischhagen und Schönau, zum von Bodenhausenschen Gerichte: 
Rohrberg, Freienhagen und wüst Rotenbach (später Streitholz), zu den Plessischen 
Lehen: Gänseteich, Lentershagen, wüst Rore, Burgwalde usw.; zu den Eber- 
steinschen Lehen: Rustenfelde. Marth gehörte verschiedenen Rusteberger Burg- 
leuten, und Kirchgandern war von 1374 —1539 an die von Hanstein verpfändet. 
Im Jahre 1209 kam durch Vertrag mit Kaiser Otto IV. die bisher welfische 
Burg Hanstein an den Erzbischof Siegfried II. von Mainz. Nachdem Erzbischof 
Peter 1308 diese Bnrg den Hansteinern als Erbburgmännern gegeben, legten 
diese ihre Dörfer Mackenrode und Eichstruth (beide 1236 von Kurmainz erworben), 
Schachtebich und Besenhausen (erworben vor 18300) zu ihr; dasselbe taten sie 
mit allen ihren neuen Erwerbungen: Arenshausen (1314—1344), Wüstheuterode 
{1338), halb Birkenfelde und ganz '"Thalwenden (1313 — 1394), Gerbershausen 
(1348 — 1443), Fretterode (1364—1373), Hohengandern (1374), Schwobfeld (1364), 
Wiesenfeld (1380), Rummerode (1236— 1373), Steina (1371— 1373), Rothenbach 
1362), Großtöpfer (1465), Ershausen mit Lehna (1476) und die Fuldaschen Lehens- 
dörfer Wahlhausen (1291—1366), Dietzenrode (1357— 1374), Lindewerra (1376 
bis 1379), Werleshausen mit Neuseesen (1336 — 1357), so daß schließlich zum 
„Gesamtgerichte Hanstein“ 24 Dörfer gehörten. 
Nicht zum Eichsfeldgaue, sondern zur Hunethermark, einem anderen Unter- 
gaue der großen thüringischen Germarmark, gehörten die im Werratale liegenden 
Fuldaschen Lehensdörfer der Hansteiner: Wahlhausen, Dietzenrode, Lindewerra, 
Werleshausen mit Neuseesen, sowie die im Walsetale liegenden Hansteinschen 
Dörfer Gerbershausen, Rothenbach, Fretterode, Wüstheuterode. 
Die mittlere Zent des Eichsfeldgaues blieb nach Abgabe der nörd- 
lichen Zent noch einige Zeit königliches Eigentum unter der Verwaltung der 
Grafen von Bielstein und wurde dann ihr Eigentum. Durch Heiraten kam 1130 
die mittlere Zent an das thüringische Landgrafenhaus. Dieses übergab die
	        
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