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Kreis Heiligenstadt.
mit dem Kinde, wiederum von einem Baldachin gekrönt, zu deren Seiten eine
stehende Figur des Ägidius mit der Hirschkuh und eine kniende des Jakobus,
am Muschelgewande kenntlich. In der Bogenspitze endlich finden wir‘ noch eine
Vogelgestalt, ebenfalls von einem Baldachin gekrönt. An allen geschützten
Teilen dieses schönen Kunstwerkes finden wir noch reiche Farbspuren, selbst die
aufgemalte Musterung der Gewänder ist stellenweise noch zu erkennen.
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Fin
N
Abb. 149, St. Ägidien. Teil der Südfront,
An den beiden beschriebenen Portalen sind zahlreiche Einschürfungen
zu finden.
Das sehr reiche, zweischichtige Sockelgesims des Turmunterbaues, das nur
diesem Bauteile angehört, ist in Abb. 152c dargestellt. Von dem sonst sehr ein-
fachen Detail des Südturmes ist noch der etwas schwächliche in Abb. 152a
dargestellte Bogensims zu erwähnen,
der, mit seinem ebenfalls flau pro-
Alierten Hauptgesims den letzten Teil
des mittelalterlichen Mauerwerks dar-
stellt. 1)
Einige Steinmetzzeichen an der
Kirche s. Abb. 150. Es liegt hier die
Vermutung nahe, daß mit dem häufig verwandten Buchstaben A bei diesem
Zeichen auch der Titelheilige der Kirche angedeutet sein könnte.
1) Die Stadtansicht vom Jahre 1646 (Abb. 73) zeigt beide Türme um ein Stockwerk
höher als dies Gesims und wit Satteldächern eingedeckt. Auf einer weiteren mit 1740
datierten Zeichnung ist der Südturm mit dem Satteldache in Fachwerkkonstruktion zu sehen.
Dieser Fachwerkaufbau hat dem Füttererschen Turme weichen müssen.