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Kirchgandern,
zu sein; den Beinamen „Kirch“ trägt es davon, daß seine Kirche die Haupt-
kirche des geistlichen Bannes „Kerchgandern‘“, das Dorf Sitz des Erzpriesters
dieses Bannes war. Das Dorf gehörte zum Burgbezirke Rusteberg.
Die am Nordostrande des Dorfes belegene Kirche, St. Martini, enthält einen
Turm in Quaderbau mit einem reichen, schönen Helme (s. Abb. 233). Die
Wetterfahne stellt die Figur des Titelheiligen mit
dem Pferde und Bettler dar. Das Kirchenschiff
in Putzbau ist laut Inschriften im Jahre 1686
restauriert worden und wurde 1692 durch Weih-
bischof Gudenus geweiht. Die ganz einfache
Anlage (s. Abb. 234 und 235) weist einen acht-
eckigen Chor auf. Das Innere ist (lach gedeckt
und durch rundbogige Fenster erleuchtet. Am
Südportale findet sich folgendes Chronogramm:
zCCliesIA sanCrI MartInI In rEstOo
IsVenTtIonIs sanCrag CrRVCIs REPARARI
sVareXIr (1686).
Daneben das Steinmetzzeichen No. 1 (s. Abb. 2536).
Eine Inschrift am Nordportale lautet: ANNO 1686,
An der Südostseite des Chores ist eine Sonnen-
uhr angebracht, dabei die Inschrift:
IoDoCVs xVnCxrelı rARoCHVS In xIrRcH- ET HOHENGANDRA
ET ARNSHAVSEN HOC rIERL CVRAVIt.,
M. 1:8300.
0 5 l le
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. 30m
; SE — = * BR
No.4:300
Abb.:235. Grundriß der Kirche in Kirchgandern,
Dieses Chronogramm ergibt ebenfalls 1686. Am Turmportal
Inschrift: ANNO DO © MINI 1730.
Endlich ist an der Nordostseite der Kirche noch ein Stein
zu erkennen, der in erhabener Arbeit einen schreitenden Löwen
zeigt, der den Schweif auf den Rücken legt. Von den beiden
Steinmetzzeichen der Abbildung 236 findet sich Nummer 1 am
Südportale, Nummer 2 am Nordportale.
indet sich die
Abb. 236.
Kirchgandern.
Steinmetzzeichen.