Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

Lengenfeld. — Lenterode., 
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zu Heiligenstadt 1 Eigenhufe in Lenteroda. 1318 besaß der Erzbischof von 
Mainz in Lenterode 15 Hufen und 1 Mühle. Der Zehnt gehörte zum Teil denen 
von Hanstein. 1341 gehörte das Dorf Lenterode zur Vogtei Heiligenstadt. 1359 
verpfändet Werner von Hanstein den vierten Teil des Zehnten und des Vor- 
werks zu Lenterode an den Knappen Hans Rieme von dem Allerberge. 1374 
verpfändet Erzbischof Adolf von Mainz an die von Hanstein sein Dorf Lenterode. 
1535 wurde die Pfandschaft gekündigt und eingelöst; es blieben denen von Han- 
stein in Lenterode (als uralter Besitz) 9 Mann mit eigenem Schulzen. In geist- 
licher Hinsicht gehörte‘ das Dorf zum Banne Heiligenstadt. Der Name des 
Dorfes bedeutet wohl „der auf der Rodung einer Frau Lendhilde angelegte Ort“. 
Über dem Orte liegt nach Wüstheuterode 
zu die Ruine der Lenteröder Warte. 
Nordöstlich von Lenterode lag früher am 
Griesbache das Dorf Griesbach. 
Die am Nordausgange des Dorfes be- 
legene Kirche, St. Katharina, weist noch 
Reste alten Mauerwerks, etwa aus dem 
13, Jahrhundert, auf. In den westlichen 
Teilen der Umfassungsmauer finden sich 
vermauerte rundbogig-gekuppelte Fenster 
mit breitfasigen Gewänden, am Turme ist 
ein Strebepfeiler mit gotischem Sockel- 
gesimse erhalten. Die heutige Kirche setzt 
sich im Übrigen aus den üblichen einfachen 
Formen, vorgelegtem Westturme, Schiff 
und Achteckschor zusammen. Die Fenster 
sind korbbogig abgeschlossen. Auch der 
Innenraum ist mit hölzernem Korbbogen- 
gewölbe über einem Stuckgesimse abge- 
deckt. Am Südportale ist das Erbauungs- 
jahr 1774 angegeben, während die Wetter- 
fahne die Jahreszahl 1790 trägt. 
Das Innere birgt den in der Abb. 246 
wiedergegebenen Barockaltar, der dem 
Innenraume entsprechend breit und niedrig gehalten ist. Ein plastisches Kruzifix 
arhebt sich vor einem gemalten Bilde, auf dem das verdunkelte Jerusalem dar- 
gestellt ist. Zur Seite die plastischen Figuren: Maria und Johannes, in den 
äußeren Feldern: Katharina und Christophorus. Über dem Ganzen schwebt 
Gott Vater, von Engeln umgeben. Die Kanzel stimmt in Stil und Ausgestaltung 
mit dem Altar überein, der Schalldeckel ist von der Figur des heiligen 
Michael mit dem Drachen bekrönt. Die Kirche beherbergt den in Abb. 247 
wiedergegebenen sehr schönen Taufstein vom Jahre 1617, der mit Spät- 
renaissanceornament von sehr charakteristischer Zeichnung geschmückt ist. Die 
schweren, nicht symmetrischen, Gestühlwangen (s. Abb. 248) sind, wenn auch nicht 
so elegant wie die in Freienhagen, so doch charaktervoll und zweckentsprechend 
geformt. 
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