Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

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Kreis Heiligenstadt. 
Von den beiden Glocken ist die größere mit 0,95 m Durchmesser 1844 
von Gabel in Freienhagen gegossen. Die kleinere mit 0,75 m Durchmesser 
trägt folgende Inschrift: 
1. Zeile: SUMMAS HAECCE 
DEO RESONET CAMPANULA 
LAUDES DUM FUERAT PARO- 
CHUS MARTINUS CAEMERER 
V722 
2. Zeile: GEORG GLORIUS 
HIC PRAETOR MATZ SCABI- 
NUS ET INDE NICOL METZ 
PRAESUL FUSA EST IN ST 
3. Zeile: CATHARINA PA- 
TRONA TEMPLI LENTERO- 
DENSIS HONOREM A NIC. 
IONA SORBERN ERFURTHI 
Ös folgt ein Akanthusfries. 
Ein Kelch von 1656, der zu 
dieser Kirche gehört hat, befindet 
sich jetzt in Rengelrode (s. dort). 
An der Gabelung des Weges 
W üstheuterode — Lenterode, Wüst- 
heuterode — Röhrig, findet sich ein 
alter Wartturm, die „Lenteröder 
Warte“, ähnlich aber einfacher wie 
die Rengelröder Warte. 
Lindewerra. 
Evangelisches Kirchdorf mit 397 Kinwohnern, Filial von Werleshausen, 
15,5 km westlich von Heiligenstadt, an der Werra. Das Dorf gehörte ursprüng- 
lich nicht zum Eichsfeldgaue, sondern zur Hunethermark (einem anderen Unter- 
gaue der thüringischen Germarmark). 1299 übergab Graf Otto von Lutterberg 
sein Gut Lindenewerde dem Deutschordenshause zu Marburg, und 1300 schenkten 
die Edelherren Gottschalk der Ältere und Gottschalk der Jüngere von Plesse 
die Hälfte des Dörfleins Lindenewerde noch dazu. 1317 trat das Deutschordens- 
haus Marburg das Dorf Lyndenwerden mit Zubehör an den Abt von Fulda ab. 
Dieser belehnte die Gebrüder Helverich, Bertold, Wilhelm und Johannes genannt 
Duringenbergere mit dem Dorfe Lyndenwerden. Fortan besaß die Familie von 
Doringeberg (später kurz „Dörnberg“) das Dorf als Fuldaisches Lehen. 1376 
erwarb Werner von Hanstein von Wilhelm von Dornberg für 110 Mark das 
halbe Dorf Lingenwerde; die Besitzer der anderen Hälfte, Helwig und Berlt von 
Düringeberg, versprachen dem Werner von Hanstein, ihn an seinem Gute zu 
Lindenwerde nicht zu beeinträchtigen und etwaige Streitigkeiten mit ihm durch 
Schiedsrichter entscheiden zu lassen. 1379 erwarb Werner von Hanstein für 
80 Mark auch den Teil Bertholds von Dornberg, wobei Gele Kolzels. Witwe
	        
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