Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

Lutter. — Mackenrode. 
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Die heutige Kirche ist vor wenigen Jahren an Stelle der früheren errichtet. 
Von dem abgebrochenen Bauwerke ist nur noch bekannt, daß es ein im Jahre 
1688 entstandener Umbau einer älteren Kirche war. 
Nur die beiden Glocken sind von der früheren Kirche wieder verwendet. 
Die größere mit 0,79 m Durchmesser trägt folgende Inschrift: In honorem 
5. Manrifi batrona ecclefie a Tutfera Ch. Zhedel Zhulze, Schröter und F. W. Trümper 
Geridhdsihöppen, 5. Kiefelbad Dorker. Ch. Gabel in Freienhagen gos mid anno 1806. 
Es folgt ein Dreiblattfries. Der Verfasser der Inschrift scheint kein guter 
Lateiner gewesen zu sein. 
Die zweite Glocke stammt von 1882. 
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Mackenrode. 
Katholisches Pfarrkirchdorf mit 222 Einwohnern, liegt 9,5 km südwestlich 
von Heiligenstadt, an dem „Bache oder der Beeke“, welcher bei Dietzenrode 
„die Walse“ heißt und die Kreisgrenze gegen die Provinz Hessen bildet. — 
1236 belehnt Erzbischof Siegfried von Mainz die von Hanstein mit dem Zehnten 
in Mackenrode. 1376 schädigt Landgraf Hermann 
von Hessen „die armen Leute‘ Thilos von Hanstein 
zu Mackenrode. 1424 verbrannten die Mühlhäuser 
in einer Fehde mit denen von Hanstein das Dorf 
Mackenrode. In weltlicher Hinsicht gehörte das 
Dorf bis 1849 zum Gesamtgerichte Hanstein; in 
geistlicher Hinsicht gehörte es zum Banne Kirch- 
gandern. Es war bis 1806 ein Filial von Wüst- 
heuterode, wurde aber in jenem Jahre ein Pfarr- 
kirchdorf. 
Die etwa in der Mitte des Dorfes belegene 
Kirche, St. Martini, hat einen Dachreiterturm über 
der Westfront, mit der üblichen Haubenform (siehe 
Abb. 254), bei dem der Unterbau im Gegensatz 
zu den meisten Türmen der Gegend nicht bekleidet 
ist, sondern mit sichtbarem Fachwerk in die Er- 
scheinung tritt... In der Wetterfahne die Figur des 
Martinus und die Jahreszahl 1787. Das mit acht- 
eckigem Chore abgeschlossene Kirchenschiff ist in 
Sandsteinquadern ausgeführt und mit einem derben 
Hauptgesims ausgestattet. Die Fenster sind halbkreisförmig abgeschlossen, das 
Südportal hat ein plumpes Hauptgesims, darüber einen offenen runden Giebel 
mit plumpem Relief: St. Martinus mit dem Bettler. Im Friese die Jahreszahl: 
ANNO MDCCLXXXVII. 
Das Innere ist mit einer hölzernen Flachtonne überdeckt. Der Altar 
ist neu, die Kanzel aus der Entstehungszeit der Kirche aber ganz einfach, 
die Figuren sind anscheinend verschwunden. Die Gestühlwangen sind eben- 
falls alt, aber sehr grob geschnitzt. Der Taufstein (s. Abb. 255) ist von inter- 
essanter Form, die nur noch in Schwobfeld ähnlich wiederkehrt: anscheinend 
Kreis Heiligenstadt. x
	        
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