Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

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Kreis Heiligenstadt. 
Die Lage und der einfach rechteckige Grundriß der heutigen Kirche, die 
der Mater dolorosa heilig ist, ist aus den Abbildungen 49, 53 und 59 erkennbar. 
Das Mauerwerk des Schiffes weist ein spätgotisches Sockel- und Hauptgesims- 
profil auf (s. Abb. 277), hiernach haben wir es vermutlich mit einem Bauwerke 
zu tun, das bald nach der Zerstörung des Dorfes vom Jahre 1429 errichtet ist. 
Die Fenster des Chorteiles sind spitzbogig geschlossen, 
während die übrigen, sowie der Südeingang Renaissance- 
formen aufweisen und offenbar später eingebrochen sind. 
Die Zeit dieses Umbaues, von dem auch der kleine 
arocke Dachreiter herstammt (Abb. 49), ist bald nach 
ler Besichtigung durch den katholischen Priester an- 
zunehmen, von der oben die Rede ist. Der in voller 
Breite der Kirche vorgelagerte, als sogenannte Schale 
nur nach drei Seiten ausgemauerte Turm hat zweifel- 
los, wie bei dem Abschnitte über die Burg Hanstein 
S. 82 näher dargetan ist, gleichzeitig Verteidigungs- 
zwecken gedient. Man sieht an einer Dachanschluß- 
spur, daß das frühere gotische Kirchendach erheblich 
steiler gewesen ist als das heutige, das wohl auch 
jener Wiederherstellung entstammt. Eine Abbildung 
des Schlosses Hanstein vom Jahre 1600 zeigt den 
Turm mit zwei Spitzen gekrönt. Ob diese Spitzen der 
Phantasie des Zeichners entstammen, oder ob sie tat- 
sächlich angelegt worden sind, nachdem das Schloß Hanstein als fester Sitz doch 
schon verlassen war, ist wohl nicht mehr festzustellen; jedenfalls ist heute nichts 
davon zu bemerken. 
Die Kirche. birgt im Innern einen zierlichen spätgotischen Klappaltar 
(s. Abb. 278). An der Innenseite des Mittelstücks ist mit gutgezeichneten Relief- 
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Abb. 278. Spätgotisches Altarbild der Kirche in Rimbach. 
figuren die Kreuzigung Christi, in den Klappen sind je zwei Apostelfiguren dar- 
gestellt; die Rückseiten der Klappen weisen je zwei schöngemalte Bischofs- 
figuren auf. An der Südseite ist außen ein ziemlich guterhaltener Grabstein 
angebracht, der folgende Inschrift aufweist: IOHANNES ARNOLD, GEBOHREN
	        
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