Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

Rohrberg. — Rothenbach. — Rüstungen. — Rumerode. 303 
Bleiverglasung auf. In einem sind Bauernnamen und die Jahreszahl 1799 zu 
arkennen. Das Nordportal ist mit Pilastern und offenem geraden Giebel gebildet. 
Darin ein Fenster. Im Türsturze wiederum die Jahreszahl 1799. 
Das Innere ist mit einem flachen Holz- 
gewölbe überdeckt. 
Der Altar ist neu, nur der Lettner alt, 
die Altarstufe trägt die Jahreszahl 1800. 
Die Kanzel ohne Schalldeckel stammt offen- 
bar aus der KErbauungszeit der Kirche. 
Zwischen geschwungenen Kantensäulen 
stehen die Figuren der vier Evangelisten 
mit Unterschrift, Alles in ziemlich rohem 
Schnitzwerke. Desgleichen der Beichtstuhl. 
Der einfach, aber sehr geschmackvoll ge- 
formte Taufstein trägt die Jahreszahl 1561 
(Abb. 287). 
Im Turme sind zwei Figuren, offen- 
bar vom alten Altar, beiseite gesetzt: 
S. Martinus und Maria mit dem Kinde. 
Die größere der beiden Glocken, mit 
0,96 m Durchmesser, weist folgende schöne 
Inschrift auf: 
1. Zeile: ICH BIN GEGOSSEN ZU RUFFEN DIE CHRISTEN ZU 
HAUFFE DAS SIE LERNEN DEN WECH DES HERREN 
2. Zeile: GOTTES WORT BLEIBT EWICH ECKHART KUECHGER 
VON ERFFURT GOS MICH MDLXXXVIIL 
Darunter ein Akanthusfries mit Zentaurenfiguren. 
Die andere Glocke mit 0,82 m Durchmesser trägt folgende Inschrift: 
AUS DEM FEUR BIN ICH ENTSPROSSEN ECKHART KUCHER HAD 
MICH GOSSEN MDLXXXVIILI 
Es folgt ein Blätterfries. Auffällig ist die verschiedene Schreibweise des 
Namens Kucher im selben Jahre. 
An einem alten Meierhofe im Dorfe mit großem Hoftor steht eine alte ver- 
witterte, leider jetzt unleserliche Inschrift in gotischen Lettern. 
Rumerode. 
zZ 
Rittergut der Herren von Hanstein, nach Birkenfelde eingepfarrt, 10_km 
westlich von Heiligenstadt, mit 17 Einwohnern. Das Dörfehen „Rabodenrode“, 
dessen Name den auf der Rodung des Rabodo angelegten Ort“ bezeichnet, lag 
südwestlich von dem jetzigen Rittergute auf der „Hofstätte“. Schon 1236 hatten 
die von Hanstein hier Besitz, da sie dem Erzbischof Siegfried von Mainz 3 Hufen 
in Rabodenroth zu Lehen auftrugen. 1308 erwarb der Propst Lipold (ein Han- 
steiner) von Nörthen 1 Hufe in Rabenrode, die Johannes von Rodenbach besessen, 
1318 besaß der Erzbischof von Mainz in Rabodenrode 1 Hof mit 12 Ackern: die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.