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Kreis Heiligenstadt.
eingesetzt und trägt in der Mitte des Sturzes ein Engelsköpfchen. Die Kirche
ist mit vier steineren Kreuzgewölben und einem Klostergewölbe mit hohen
Stichkappen über dem Achteckschor überdeckt. Die breiten, mit leichtem Stuck
besetzten Gurtbogen auf vorgezogenen Pilasterstreifen sind auch nach außen
durch Lisenen mit Kapitäl und Basis gekennzeichnet. Diese, sowie die Gewände
der rundbogigen Fenster, heben sich in Quaderarchitektur von dem rauhen Putz
der Füllungsflächen ab. Das Nordportal (s. Abb.) ist mit Pilastern und geradem
offenen Giebel zierlich mit dem darüber belegenen Fenster vereint. Kine
chronastische Inschrift am Friese lautet:
ARCA Del, reTRA PETRI PAVLIQVE raATRONI
PRO rPorVLo sVreens zXTEnVara MacIs
Hierin ist die Jahreszahl 1740 enthalten. Der Sinn der Inschrift bezieht
sich auf die Vergrößerung (extenuata) der Kirche (arca) durch einen Neubau an
Stelle der kleineren Kirche des sechzehnten Jahrhunderts.
Der ursprüngliche Hauptaltar der Kirche ist nach Mühlhausen verkauft;
an seiner Stelle steht ein neuer. Zwei Seitenaltäre in vortrefflichem Stuck-
marmor mit Säulen, gekröpftem Gesims und geschwungenem Giebelaufbau, sind
offenbar von demselben Meister wie der Hauptaltar in Martinfeld. Die figür-
lichen Darstellungen bedeuten beim nördlichen Altar: Maria und Kvangelist
Johannes zu beiden Seiten des Kreuzes; beim südlichen: Petrus in Papsttracht
ınd Bonifaecius, in der Mitte Engel mit Kind. Der schöne Taufstein ist eben-
falls dem in Martinfeld (s. Abb. dort) sehr ähnlich. Die Darstellungen am acht-
eckigen Kelche bedeuten: Rad, Hahn, Kelch mit Hostie und erzbischöfliches
Wappen, dazwischen je ein Engelskopf. Ferner die Jahreszahl 1606. Über dem
Taufstein ist die sehr schöne Barockkanzel angeordnet Die Gestühls-
wangen sind in der Form wie in Kreuzeber (s. Abb. daselbst).
Die größte der drei Glocken mit 1,05 Durchmesser trägt folgende Inschrift:
GOTS WORT BLEIBET EWIGK ECKHART VON BRUNSWICK GOS MICH
1560. Es folgt ein spätgotischer Fries mit überschnittenem Rundbogen. Die
mittlere Glocke mit 0,95 m Durchmesser hat unter einem Akanthusfries die zwei-
zeilige Inschrift: D. PAROCHUS HENRICUS KEPPLER . . folgen andere Orts-
beamte .. P.. GEORGE BECKER P. T. LUDIMAGIST, CONCES, GOS MICH
JOHANN ARNOLD GEYER IN NORTHAUSEN ANNO 1734, Es folgt wieder
ein Akanthusfries, dann ein Kruzifix und Unterschrift:
DULCE MELOS FRANCO
COELOS SACRA SANC
TORUM INDICO VIVOS VOCO
MORTUOS PLANGO;
links davon Paulusgestalt mit Unterschrift: S. PAULO PATRONI; rechts Petrus,
Jarunter: IN GROSSEN BORTLOF 8. PETRUS; gegenüber Madonnenfigur
mit: S. MARIA, .
Die kleinste Glocke mit 0,81 m Durchmesser trägt Namen von Ortsbeamten,
darunter Akanthusfries, dann eine Figur: Madonna mit Kind und Unterschrift:
AVE MARIA GRATIA PLENA, gegenüber Christus. Unten die Inschrift:
JOHANN ARNOLD GEYER IN NORTHAUSEN GOS MICH 1734.