Rustenfelde. — Schachtebich.
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Am Turme ist ein schöner Grabstein aufgestellt, der die Inschrift trägt:
Georg Opfermann, Pfarrrverweser 7} 1823, Zu früh für ihn,
Die größere von den beiden Glocken mit 0,89 m Durchmesser stammt vom
Jahre 1583 und trägt folgende Inschrift: AUS DEM FEUER BIN ICH ENT-
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Abb. 306 und 307. Taufstein in Rustentelde. Ansicht und Grundriß.
SPROSSEN, ECKHART KUCHER HAD MICH GOSSEN MDLXXXMI. Dar-
unter ein Akanthusfries mit Zentauren.
Die kleinere Glocke mit 0,76 m Durchmesser trägt folgende wortreiche
Inschrift:
DURCHS FEUERS GLUT BIN ICH ZERFLOSSEN DA MICH
IOH. JUSTUS SCHREI
BER IN ALLENDORF WIEDER NEU GEGOSSEN
[. G. PINGEL SCHULTHEISS . CONRAD MEISING . IOH W. SITAL
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1774
Es folgen zwei Engelsköpfe und die Worte: S PETER ET PAUL.
Schachtebich.
Katholisches Pfarrkirchdorf mit 201 Einwohnern, 6 km nordwestlich von
Heiligenstadt. Das Dorf war im Anfange des 13. Jahrhunderts Sitz eines Ritter-
geschlechts: 1201 erscheint Ulrich von Schafterbeche, der 1209 Ulrich von
Schaftenbecke genannt wird. Im Anfange des 14. Jahrhunderts gehörte das Dorf
den Hansteinern als Mainzer Lehen. 1307 verkaufte Vitztum Heinrich (von
Hanstein) zu Rusteberg den halben Zehnten in Schachtebich, den er von der
Mainzer Kirche als Lehen trug, an das Stift Heiligenstadt, und 1323 verkaufte
er sein halbes Dorf Schachtebeche an den Erzbischof von Mainz zum Nachteil
seiner Vettern. 1333 verkauften die Hansteiner ihre letzten Besitzungen zu
Scachtebecke für 27 Mark an die von Hagen gegen Wiederkauf. Die von Hagen