Großbartloff. — Bernterode.
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Vor der Westfront der Kirche steht auf der Kirchhofsmauer ein Steinkreuz
mit Inschrift: HAEC CRUX ERECTA FUIT AO MDCCLXVI QUO BART-
LOFY SACRA MISSIO HABEBATUR. Also ein Missionskrenz von 1766. In
der Kirchhofsmauer ein Grabstein mit Engelskopf und Volutenornament von
1742, der laut Inschrift dem „Notar und Aktuar“ Löffler in Bischofstein gesetzt ist,
Östlich von der Kirche ein sehr bedeutendes Barockbauwerk mit spitzem
Mansardendach, jetzt Schule. Daneben noch ein großes Barockgebäude, jetzt
Waisenhaus. Beide haben einer in der Gegend sehr angesehenen Familie Fromm
gehört. Ein weitgebauter Bauernhof an der Hauptstraße enthält in seiner Hofmauer
einen stattlichen Torbogen und Eingangstür für Fußgänger, beide mit flachen
Spitzbogen abgeschlossen. Dabei ein Inschriftstein mit den Worten:
VIVIT
1597
HANS KONIG
(vgl. ähnlich, aber reicher den Inschriftstein in Geismar, s. Abb. dort).
Bebendorf.
Katholisches Dorf mit 207 Einwohnern, am südlichen Fuße des Hülfens-
yerges, 18,5 km südlich von Heiligenstadt. Die Kirche des Hülfensberges wird
von den Einwohnern als Dorfkirche benutzt. Das Dorf liegt im Bezirke der
Burg Bischofsstein, war aber bereits im 14. Jahrhundert ein Allod der Ritter von
Proyse. 135% verpfändete Ritter Proyse seinen Hörigen Konrad Zupichen und
seine Söhne mit einem Seddelhofe und 1 Hufe zu Bebendorf „mime Herren
Sente Hülfen und siner Kercken zu Stoffenberg (Hülfensberg)*, 1381 verkaufen
die Gebrüder „die Proysen“, Burgmannen zu Treffurt und zu dem Steine, dem
Kloster Anrode für 70 Mark Silbers ihr freies Dorf Bebendorf, mit hohen und
niederen Gerichten über Hals und Hand und mit Zubehör im Dorfe, in der
Kirche, auf dem Kirchhofe, auf dem Hülfensberge und dessen Kirchhofe. Das
Dorf hat danach zu jener Zeit eine eigene Kirche besessen, die zum Banne
Ershausen gehörte. Der Name bedeutet: „Das Dorf des Bebo“.
Bernterode.
Katholisches Kirchdorf, Filial von Martinfeld, 8 km südlich von Heiligen-
stadt, mit 333 Einwohnern. Das Dorf Bernterode gehörte 1309 denen von
Tastungen, deren einer 1312 sich Heinricus de Bernharterode nennt. Als der
Letzte des Geschlechts, Christian Friedrich von Tastungen, 1751 zu Bernterode
gestorben war, belehnte Kurmainz den Grafen von Ostein mit den von
Tastungenschen. Lehen, und da dieser kinderlos war, erhielt 1802 Freiherr von
Albini die Anwartschaft darauf. König Hieronymus von Westfalen erkannte
jedoch diese nicht an. Graf Ostein übergab die Besitzung daher dem Könige
von Westfalen, der sie 1810 dem Herrn Decondras schenkte. Als dieser starb,
verkaufte König Jerome die Besitzung an die Herzogin von Parma, Schwester
Napoleons I. Sie ist heute in den Händen eines Herrn von Eichel in Eisenach.