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Kreis Heiligenstadt.
Siemerode.
Katholisches Pfarrkirchdorf mit 516 Einwohnern, 5 km nördlich von Heiligen-
stadt, am Beberbache. Das Dorf erscheint urkundlich zuerst 1236, wo die Ge-
brüder von Hanstein dem Erzbischof Siegfried von Mainz ein Lehnsgut von
3 Hufen zu Sunareroth (richtiger wohl Simareroth) abtreten, um es dem Kloster
Mariengarten zu übergeben. 1318 besaß der Erz-
bischof von Mainz in Sunrode (Simrode) 18 Hufen,
von denen jede als Jahreszins 1 Schilling zu
geben hatte. 10 Schillinge Jahreszins und andere
Güter, sowie den Zehnten des Dorfes hatte
Hermann von Bülzingsleben vom Erzbischofe zu
Lehen. 1341 gehört das Dorf Symerode zur
Vogtei Heiligenstadt. Im 15. und 16. Jahrhundert
lag das Dorf wüst: 1420 belehnte Erzbischof
Konrad von Mainz die Gebrüder von Ershausen
mit der „wüstenunge zu Symrade“, und
1511 belehnte Erzbischof Uriel von Mainz den
Heinrich von Bodungen mit 1 Hufe in „der
wüstenung zu Siemerode, die früher Heinrich
von Kirberg als Mainzer Lehen besessen. Wann
das wüste Dorf wieder aufgebaut worden, ist un-
bekannt. 1693 wird die „parochia in Simeroda“
erwähnt. — Der Name des Dorfes bedeutet wohl Sigmars Rodung. Im Sommer
1706 weihte der Mainzer Weihbischof Senfft die neuerbaute Maria - Magdalenen-
kapelle in Siemerode ein; der bei der Einweihung mitanwesende Mainzische
m 11300
Abb. 313. Grundriß der Kirche in Siemerode,
Hofrat von Steinmetz übernahm die Verpflichtung, die Kapelle in Bau und
Besserung zu erhalten.
An der in der Mitte des Dorfes belegenen Pfarrkirche St. Nikolai (s. Abb. 312
und 313) scheint der Westturm der älteste Bestandteil zu sein. Aus den