Bernterode. — Besenhausen.
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Pilasterstreifen mit plumpen Kapitälen und offenem Giebel gebildet. Darin ein
Doppelwappen mit Inschriften: links zwei Flügel und: FRIEDRICH SIEGFRIED
VON TASTUNGEN; rechts drei Halbmonde und: CHARLOTTA V. TASTUNGEN
GEB. V. HANSTEIN. Unter dem Ganzen: ANNO 1717.
im Dorfe ist, ähnlich wie in Mengelrode, s. Abb. dort, noch ein alter
Gemeindeanger, umgeben von einer Mauer, erhalten. Auch der Steintisch
und Bank für den Gemeinderat fehlen hier nicht.
Besenhausen.
Ein Hansteinisches Rittergut mit 12 Einwohnern, 14 km westlich von
Heiligenstadt, an der Leine, der schönste Rittersitz derer von Hanstein. Kin
Gutsgarten enthält das Erbbegräbnis der Familie von Hanstein- Besenhausen.
Ursprünglich lag hier ein Dorf gleichen Namens, das bereits im Anfange des
14. Jahrhunderts denen von Hanstein gehörte. 1307 schenken die von Hanstein
den Zehnten von Besenhusen dem St. Stephansaltar in der Stiftskirche zu Heiligen-
stadt. Der Zehnte war ein Lehen von Kurmainz, das Dorf aber Allod derer von
Hanstein. 1324 verpfänden die von Hanstein 5 Hufen Land mit dem Allod
(Rittergute) zu Besenhusen an den Kanonikus Dietrich von Suntra zu Heiligen-
stadt. 1362 tragen die von Hanstein ihr Gut zu Beszenhuszen dem Landgrafen
Heinrich von Hessen zu Lehen auf. Hessisches Lehen derer von Hanstein war
Beszenhusen mit Gericht und Recht noch 1546 und blieb es bis zum Anfange
dieses Jahrhunderts. — Der Ortsname bedeutet: Haus des Bezo.
Die heutigen Gebäude stammen erst aus dem Ende des 17. Jahrhunderts.
An dem linken Torpfeiler des großen Oekonomiehofes, der das Pächterhaus,
Scheunen und Stallungen enthält, befanden sich 2: Wappen nebeneinander, das
Hansteinsche und Spiegelsche (sind jetzt im Pächterhaus eingemauert); unter dem
arsten steht „Hans Herman von Hanstein“, der Name unter dem zweiten ist
unleserlich geworden, hat aber sicher „Ursula von Spiegel“ gelautet. Beide Ehe-
leute haben vor 1686 die Bauten angefangen, die aber erst von ihren Söhnen
Liborius Friedrich und Dietrich beendigt wurden. Der letztere war hessischer
Generalmajor und erbaute ohne Zweifel das Herrenhaus, das nach einer Sitte der
damaligen Zeit und der Lieblingsgewohnheit des Erbauers mit Wall und Graben
in einem Viereck umgeben war und noch einen geräumigen Hof und ein Neben-
haus enthielt, an die sich der Wall anschloß. Dieser war durch ein gewölbtes
Torhaus verschlossen und von dem Oekonomiehof getrennt.
Über der linken Hälfte des Torbogens, dessen Schlußstein mit einem wohl
von älteren Bauteilen übernommenen Löwenkopfe geziert ist, findet sich ein
ziemlich roh gearbeitetes Doppelwappen mit der Jahreszahl 1695. Unter der
(heraldisch) rechten Hälfte, die drei zunehmende Monde — hier mit Gesichtern —
darstellt, stehen die Buchstaben: D. V.H. (Dietrich von Hanstein + 1716); unter
der linken Hälfte, die drei Pflugscharen enthält, E. V. D. B. (Elisabeth von dem
Busche). Das Portal.des Herrenhauses ist sehr stattlich mit vorgelegten Pilastern,
gekröpften Gesimsen und offenem Rundgiebel ausgestattet. In dem letzteren ist
ein wesentlich zierlicher gearbeitetes Wappen gleichen Inhalts mit den gleichen
Buchstaben angeordnet. Die Jahreszahl lautet hier 1690. In diesem zweistöckigen