Werleshausen.
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halben Zehnt und 4 Hufen zu Wederwaldeshusen erwarben die Hansteiner 1355
als Pfand von Tilo Wikenandes und Lotze zu Witzenhausen. Der Rest des
Dorfes wurde von den Gebrüdern Konrad und Friedrich von Worbis erworben,
so daß 1357 das Dorf Wederoldishusen ganz den Hansteinern gehörte, die damit
vom Abte von Fulda als Lehnsherren belehnt wurden. Seitdem ist das Dorf
ein Zubehör des Gesamtgerichts Hanstein geblieben bis 1849. 1605 wird die
pfarr Wiedervoltshausen genannt. Der Name des Dorfes bedeutet: „Das Haus
des Widerhold“. Das Dorf gehört zur thüringischen Hunethermark.
Die im nördlichen Teile des Dorfes belegene evangelische Kirche ist ein
einfaches Gebäude mit rechteckigem Grundriß ohne abgesetztem Chor. An der
Abb. 8347. Wappen über dem Portal der Kirche in Werleshausen.
Mitte der Ostfront ist ein Turm über quadratischem Unterbau vorgelegt, der
von der Höhe der Dachtraufe an in Fachwerk konstruiert und mit anmutiger
Haube überdeckt ist (s. Abb. 346). Der Turmraum dient als Sakristei. Über
das Alter der Kirche gibt sowohl die Wetterfahne mit den Buchstaben Too,
wie auch eine Inschrift am Portale an der Südseite Auskunft. Diese lautet:
DER GOTTES VEREHRUNG GEHEILIGET 18083; darüber eine schön
modellierte Bekrönung im Stile jener Zeit (s. Abb. 347) mit dem Hansteinwappen
und Namen des Stifters: KASPAR GEORG VON HANSTEIN, Die Innen-
einrichtung der Kirche ist einfach und geschmackvoll, jedoch ohne nennenswerte
Kunstformen. Im Innenraume befinden sich zwei Grabsteine. Der eine, nördlich
vom Altar in die Wand eingelassen, ist sehr verwittert (s. Abb. 348). An der
reichen Umrahmung sind noch zwei Pilaster erkennbar und eine Bekrönung