Erklärung der nicht allgemein gebräuchlichen
technischen Ausdrücke.
Abakus, Platte beim Säulenkapitäl. |
Antependium, Bekleidung (Bild, Tuch, Platte) der Vorderseite des Altars.
Basilika, Basilikalanlage, Konstruktionsform drei- bis fünfschiffiger Kirchen, bei der das
Wlittelschiff weit höher ist, als die Seitenschiffe, und infolgedessen ein besonderes
Dach und in seinen Umfassungemauetn darunter besondere Fenster zur Erleuchtung
des Kircheninnern aufweist. Gegensatz: Hallenkirche s. d. ; .
Birnstab, in der Gotik, Profilform (s. d.), die aus einem kreisförmigen Teil mit Zuspitzung
besteht.
Blende, Blendnische, Blendfenster, flache Nischen an Wänden, die zu deren Schmuck dienen,
also keine konstruktive Bedeutung haben.
Öhronostichon, Chronogramm, eine { Vers-)Inschrift, deren römische Zahlenbuchstaben, die sich
durch ihre Größe abheben, zusammengezählt eine Jahreszahl ergeben.
Ciborium, s. Ziborium.
Dienste, in der Gotik schlanke Pfeilerglieder mit kreisrundem oder anderem Querschnitt, die
sich an einen Hauptpfeiler — wenn viele Dienste vorhanden sind: Bündelpfeiler —
oder an die Außenwand änlehnen und in der Regel Gewölberippen entsprechen.
Alte = stärkere, junge = schwächere D.
Dreiblatt, Vierblatt usf., hauptsächlich bei Rundfenstern, Umrißbildungen, die aus drei,
vier usf. Spitzbögen zusammengesetzt sind. Gegensatz: Dreipaß 8. d.
Dreipaß , Vierpaß usf., hauptsächlich bei Rundfenstern, Umrißbildungen, die aus drei,
vier usf. Kreisbögen zusammengesetzt sind. Gegensatz: Dreiblatt s. d.
Eckdienst, ein Dienst (&. d.), der in einer Gebäudeecke liegt.
Einschürfungen, willkürlich eingeschlagene oder eingekratzte Riefen an Kirchenaußenwänden,
hauptsächlich in der Nähe der Portale. Deren Ursprung ist noch nicht erklärt
vermutlich ein Aberglaube.
Fasen, Profilform (s. d.), die aus der gradlinigen Abschrägung eines rechten Winkels
entsteht.
Fischblase, Zierform in spätgotischem Maßwerk (s. d.), die aus einem runden und lang-
gezogenen spitzen Teil besteht.
Fünfblatt, s. Dreiblatt.
Fünfpaß, s. Dreipaß. ,
Gafdinenbogen, Abschlußform eines Fensters (Tür, Blende), die sich aus mehr als drei
_ kleinen Spitz- oder Rundbögen zusammensetzt (s. auch Kleeblattbogen).
Gesimskröpfungen, die Eckbildungen der Gesimse, wenn sie um Kanten usf. herum-
geführt sind. .
Gewölbeformen: Tonnen gewölbe in Gestalt eines Halbzylinders von Halbkreis-, Flachbogen-
oder anderer Form. — Klostergewölbe in Gestalt zweier sich bei gleicher
Scheitelhöhe rechtwinklig durchdringender Halbzylinder, deren obere Schalenteile
weggefallen sind — ähnlich einem Zeltdach (s. d.) mit runden Walmflächen. —
Kreuzgewölbe wie eben, nur daß die unteren Schalenteile, das Klostergewölbe, weg-
gefallen sind. —= Kugelgewölbe (Kuppelgewölben) in Gestalt einer Halbkugel. —
Andere Gewölbeformen kommen im vorliegenden Bande nicht vor.
Gewölbejoch, das Feld, das aus einem einzelnen Gewölbe oder den drei (fünf) Gewölben
einer drei- (fünf)schiffigen Kirche gebildet wird.
Gewölberippen, bei Kreuzgewölben, die von unten sichtbaren Verstärkungsprofile der
diagonalen Kanten, wo die verschiedenen Gewölbekappen zusammenschneiden
(s. Gewölheformen und Profile}