Erklärung der nicht allgemein gebräuchlichen technischen Ausdrücke. 403
Gurtbogen, ein besonders ausgebildeter Querbogen, der zwei Gewölbejoche (s. d.) von ein-
ander scheidet.
Gurtgesims, ein Gesims, das mitten auf einer Mauerfläche zur dekorativen Abtrennung eines
Bauteiles aufliegt. Gegensatz: Sockelgesims, Hauptgesims.
Hallenkirche, eine drei- oder fünfschiffige Kirchenanlage, deren Mittelschiff mit. den Seiten-
schiffen unter einem Dache liegt, also auch keine besonderen Fenster . hat.
Gegensatz: Basilikalanlage s. d. .
Haube, welsche, ein Turmdach mit dreifach geschwungenen Kanten Vgl. Abb. 81, 32,
Hohlkehle, Kehle, Profilform (s. d.), die aus der konkaven Seite eines Bogens gebildet ist.
Gegensatz: Wulst.
Joch, s. Gewölbejoch.
Kaffgesims = Gurtgesims s. d., besonders auch als Endigung von Fenstersohlbänken.
Kämpfer, Bogen- und Gewölbekämpfer, der oberste Teil des Widerlagers bei Bögen oder
Gewölben, wo diese sich von dem senkrechten Gewände ablösen.
Kehle, s. Hehlkehle. 7
Kleeblattbogen, Abschlussform eines Fensters oder einer Tür, die sich aus drei kleinen
Einzelbögen zusammensetzt.
Klostergewölbe, s. Gewölbeformen. ;
Kragstein, ein konsolenartig vortretender — ausgekragter — Stein; unter einem Bogen
= Kämpferstein, s. Kämpfer.
Kreuzgewölbe, s. Gewölbeformen.
Kröpfungen, s. Gesimskröpfungen.
Krüppelwalm, entsteht, wenn die Spitze eines Giebels (oder auch der Fuß) durch ein kleines
Dach abgeschnitten — abgewalmt — wird. Gegensatz: ein ganzer Walm, der
an Stelle eines Giebels treten kann.
Kugelgewölbe, s. Gewölbeform.
Laterne, bei Türmen über einem nach oben verjüngten Hauptdach ein kleiner Aufsatz mit
senkrechten Kanten, meist offen, der‘ wiederum mit einem kleinen meist spitzen
Dache bedeckt ist. /
Lisene, ein vorspringender, senkrechter Mauerstreifen zur dekorativen Abtrennung eines
Wandfeldes; im Barockstil häufig als Pilaster ausgebildet.
Lünettefenster, ovales Fenster.
Maßwerk, hauptsächlich in der Gotik die steinernen Zierfiguren im Bogenfelde eines
Fensters (Blenden, Tür), in denen die steinernen Pfosten und Gewände endigen.
Nase, nur bei spätgotischem Maßwerk (s. d.), Verlängerungen des Zusammenschnitts zweier
Bögen zu dessen stärkerer Betonung.
Übermauer, bei der Basilika (s. d.), die mit Fenstern durchbrochene, hochgelegene Mittel-
schiffwand, die auf Bögen ruht.
Ihren, Verstärkungen am oberen Ende von Tür- oder Fenstergewänden, häufig mit Gesims-
kröpfungen (s. d.) markiert.
Paß, s. Dreipaß.
Piszina, kleines Wandbecken mit Wasserablauf neben dem Altare.
Predella, das Querstück — oft Bild — unter dem Altaraufsatze.
Profil. die beim Querschnitt durch ein Gesims oder Gewände erscheinende zusammengesetzte
Linie, durch deren Bewegung senkrecht zu ihrer Fläche das Gesims oder Gewände
umschrieben wird. Häufig wird P. direkt im Sinne von Gesims oder Gewände
. gebraucht.
Rippen, s. Gewölberippen.
Rundstab, s. Wulst.
Satteldach, ein Dach, das nach zwei Seiten abfällt = abgewalmt ist. Gegensatz: Zeltdach,
. das nach vier Seiten abgewalmt ist.
Schildbogen, besonders ausgebildeter Bogen im Anschnitt eines Gewölbes an die Wand
N (Schildmauer).
Stichkappe, in ein Tonnen- und Klostergewölbe quer einschneidende meist wagerechte
Gewölbekappe, häufig angewandt, wo ein Fenster in der Außenwand Platz
finden soll.
Rinnleiste, eine Gesimsform meist aus Hohlkehle und Wulst (s. d.ı, in einer
yeschwungenen Fläche gebildet.
Sima ,