Dingelstedt. — Eichstrut. 43
Wetterfahne ist die Jahreszahl 1813 zu-lesen. Das Schiff ist mit einem nicht
abgesetzten Sechseckschor abgeschlossen und außen mit Stipputz bekleidet, nur
an den Ecken sind Quaderungen sichtbar. Die Fenster sind rundbogig ab-
geschlossen. Der einzige Eingang, gegen Westen, hat profilierte Gewände und
Flachbogenabschluß , in dessen Schlußstein die Jahreszahl 1813 zu lesen ist.
Darüber schwebt ein Hauptgesims ohne organischen Zusammenhang, dann folgt
eine Bildnische mit unschön gearbeiteter plastischer Pieta auf einer Konsole mit
Engelsgestalt. Ein früheres zweites Portal an der Südseite ist vermauert.
Das Innere ist mit einem hölzernen Flachbogengewölbe überdeckt. In den
Fenstern sind noch Reste älterer Glasgemälde enthalten. So ein Monogramm-
medaillon mit Figur, die ein Richtschwert hält, darunter: D DAVID HOLTZ-
BORI... In einem anderen derartigen Fenster
war das Wappen der Familie von Puttlar (3 Putten)
enthalten. Der sehr schöne Barockaltar baut sich
aus geschwungenen Säulen und reich gekröpften
Gesimsen auf, Die Figuren stellen dar: links ein
Mönch, wohl Benediktus, rechts eine Nonne mit
dem Krummstabe, wohl Scholastika, darüber Petrus
und Paulus, in der Mitte Maria mit Kind. Der
Altar stammt aus dem früheren Kloster Kella und
erinnert sehr an den in Geismar (s. Abb. dort),
der aus dem früheren Kloster Teistungen über-
nommen ist.
Die Kanzel ist einfach gehalten, die Gestühl-
wangen, mit Jahreszahl 1824, sind grob geschnitten.
Der Taufstein (s. Abb. 22) trägt eine schwer leser-
Jche Jahreszahl: W 1554.
Die Glocken sind neu umgegossen.
Zur Kirche gehörte bis vor kurzem ein sehr schönes Antependium vom
Altar, das jetzt leider an einen Händler verkauft ist, hier aber dennoch be-
schrieben werden soll: eine Weberei, in Gobelinmanier, welche nach den darauf
enthaltenen Schriftproben und Kleidertrachten in die Zeit von 1350 zu setzen
sein dürfte. In der Mitte befindet sich die Krönung der Maria durch Christus
und Gott Vater, darüber schwebt die Taube; links stehen drei Bischöfe: Eobanus,
Adelarius und Bonifacius, rechts Andreas und Katharina; sämtliche Gestalten
sind überaus jugendlich aufgefaßt. Den Hintergrund des Mittelbildes bildet ein
hellgrüner Teppich mit Blumen. Die Mäntel und Kleider sind von verschiedener
Farbe: z. B. Mantel gelb, das Kleid grün gemustert; Mantel rot mit gelben
(goldenen) Verzierungen, das Kleid weiß; Mantel blau mit gelben Verzierungen,
das Kleid gelb gemustert.
KEichstrut.
Katholisches Kirchdorf mit 100 Einwohnern, Filial von Mackenrode, 9 km
südwestlich von Heiligenstadt. Der Name bezeichnet die ursprüngliche Anlage
des Dorfes in einem Eichwalde. 12836 gibt Erzbischof Siegfried von Mainz denen
von Hanstein für andere ihm abgetretene Güter zum Ersatz das Dorf Eecstrod
Heu