Kreis Heiligenstadt.
als Lehen. 1323 verkaufte Vitztum Heinrich von Hanstein auf Rusteberg dem
Erzbistum Mainz seine Hälfte des Dorfes Eychstrud mit der Hälfte des Zehnten.
Doch müssen die von Hanstein diese Hälfte bald
zurück erworben haben, da das Dorf .stets als ein
Zubehör der Burg und des Gerichts Hanstein erscheint.
Bis in den Anfang dieses Jahrhunderts hinein war es
ein Filial von Wüstheuterode, 1806 wurde es ein Filial
der neugegründeten Pfarre Mackenrode.
Die inmitten des Dorfes belegene Kirche Aller
Heiligen ist der in Dieterode äußerst ähnlich: auch
hier ein Achteckschor an kleiner Kirche mit Dach-
reiterturm. Dieser hat eine von der üblichen Form
3twas abweichende Spitze (s. Abb. 23). Die Wetter-
fahne enthält die Buchstaben AHG und 1812. Am
Westportal ebenfalls die Jahreszahl 1812. Das Innere
ist auch hier von einem hölzernen Flachbogengewölbe
überdeckt. Die Innenausstattung stammt ungefähr aus
ler Zeit der Erbauung der Kirche. Der roh gezeichnete
Altar trägt die Inschrift: 17 PF70. Die entsprechend
lump gebildete Kanzel enthält am oberen Rande die
Worte: A SACERDOTIS CUSTODIENT. SCIEN-
TIAM ET LEGEM REQUIRENT. Bei den sechs
Heiligenfiguren stehen die Namen: S. IACO, S. PET,
S. C. (Clara?), S. MRA, S, B. (Barbara, da sie einen
Turm hält), S. IOES (Josephus mit der Axt). Die beiden Glocken sind neu.
Ershausen.
Großes katholisches Pfarrkirchdorf mit 798 Einwohnern, liegt 13,5 km südlich
von Heiligenstadt im Tale der. Rosoppe und ist seit alter Zeit ein Zubehör der
Burg Stein (oder Bischofsstein) gewesen. Von der nach dem Dorfe sich nennenden
Ritterfamilie wird Otto von Erereshusen 1293 als Burgmann des Bischofssteines
genannt und 1272 dominus Friderieus von Ershusen als Vorstand der Kirche.
In Ershausen hatte bereits im Mittelalter ein Erzpriester, der dem Banne Ers-
hausen vorstand, seinen Sitz, wie noch heute ein Dechant. Das Patronatsrecht
der Pfarrkirche gehörte dem Stifte Heiligenstadt. Als dieses Stift 1357 die Kirche
auf dem Hülfensberge an das Kloster Annrode abtrat, behielt es sich ausdrücklich
den Besitz des Patronatsrechts der Kirche in Ergershusen vor. Nach dem Namen
des Dorfes in seinen Hauptformen: 1293 Erereshusen, 1334 Erershusen, 1349
Erirshusen, 1351 Erishusen, 1357 Ergershusen, 1561 Erschausen ist derselbe mit
einem Personennamen zusammengesetzt. 1420 belehnte Erzbischof Konrad von
Mainz die Gebrüder Apel und Hildebrand von Ershausen mit dem Vorwerk zu
Erershusen‘ und dem Dorfe, mit 2 Mühlen, dabei Holz und Feld. 1476 lebte
noch Hildebrand von Ershausen als Letzter seines Geschlechts. In diesem Jahre
belehnte für dessen Todesfall der Erzbischof Diether von Mainz den Hans von
Hanstein mit dem bisher von denen von Ershausen als kurmainzisches Lehen