Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Heiligenstadt

Geismar. — Gerbershausen. 
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Löffler war 1793 Richter auf dem Bischofstein; er teilt also mit, daß in jenen 
Jahren (queis annis) des Hausbaus die Könige durch die Revolution büßen müssen. 
Die andere Inschrift lautet: 
zDzs sVareXI FELIX 
zn AVsTrRIa NVBET 
VVLnı2a CorreXIr 
yAroLzowIs aAMonrn. 
Bei der Wiederherstellung des Gebäudes im Jahre 1810 ging Marie Luise 
von Österreich die Ehe mit Napoleon ein, dessen Liebe also die dem Lande 
geschlagenen Wunden geheilt haben soll. 
Zwei alte Bauerngehöfte haben stattliche 
Toreinfahrten und Nebeneingänge in den hohen 
Umfassungsmauern und hierbei Inschriften (vgl. 
in Groß-Bartloff). Bei einem ist die Jahreszahl 
1593 nebst zwei Rädern zu sehen. Das andere 
weist den in Abb. 39 dargestellten Inschrift- 
stein auf. Der Name lautet: Jung Hans Reddes. 
Das Rad erinnert auch hier an die Mainzer 
Herrschaft. 
\bb. 39. Inschrifttafel an einem 
Bauernhofe in Geismar (1615). 
Gerbershausen. 
Katholisches Pfarrkirchdorf mit 566 Einwohnern, 12 km südwestlich von 
Heiligenstadt. 1120 schenkte die edle Frau Lucia dem Kloster Helmershausen 
2 Hufen in Gerwardeshuson. 1323 schenkt Lukardis von Hanstein dem St. Martins- 
stift zu Heiligenstadt ihren Zehnten in Gerwardshusen. Im Laufe des 14. Jahr- 
hunderts erwarben die von Hanstein nach und nach das ganze Dorf. 18336 ver- 
tauschten die von Hanstein 1 Hof in Gerwordshusen, welcher dem Bertold von 
Boykendorf gehört hatte. 1348 erkauften die von Hanstein von Floreken von 
Gewardershusen die Hälfte seiner Güter zu Gewerdeshusen, mit Ausnahme eines 
Saddelhofes, der zu Kaufungen gehört, als ein Lehen. 1362 erkaufte Heinrich 
von Hanstein von Conrad von Gerwartzhusen die Wolfsmühle und 1 Hufe am 
Schadeberge. 1443 verkauften die Gebrüder von Gerwershausen an die von 
Hanstein ihr Vorwerk zu Gerwerszhusen, Mainzer Lehen. So war das ganze 
Dorf erworben und ein Bestandteil des Gerichts Hanstein geworden. — In Gerbers- 
hausen hielten die von Hanstein seit 1578 die Lehns- und Gerichtstage für ihr 
Gebiet. Das jährliche Hochgericht (am Mittwoch nach Michaelis) und die Rüge- 
gerichte (am Dreikönigstage und zu Walpurgis) wurden von denen von Hanstein 
am 24. Oktober 1643 in Gerbershausen erneuert. Im 18. Jahrhundert wurden 
zweimal in der Woche im Wirtshause zu Gerbershausen vom Hansteinschen
	        
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