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Dr.-Ing. F. Bendemann
drehungen, anderseits die äußeren Stellungswinkel &;a
nach obiger Übersicht festgehalten, aber wechselweise kom-
biniert. So entstand ein Netz von Versuchspunkten,
das zwei sich kreuzende Kurvenscharen ergibt, eines für
konstante äußere Steigung, eines für konstante Ver-
drehung.
Fig. 35 u. 36 Tafel’1 zeigen dieses Netz in räumlicher
Darstellung, und zwar Fig. 35 für die Schraubendruckkon-
stante %, Fig. 36 für die Drehmomentenkonstante Dt *).
Diese Darstellung diente zur übereinstimmenden Inter-
aolation nach dem doppelten Zusammenhang. Trotz des
vorgängigen Ausgleichs der ursprünglichen Versuchs-
werte beim Ermitteln der % und MM waren noch manche
Unstimmigkeiten übrig geblieben, die meist nicht von
sjgentlichen Messungsfehlern, sondern von Ungenauig-
zeiten der beabsichtigten Winkeleinstellung u. dergl. her-
:ührten, wie man bei näherem Vergleich daran Sieht,
daß entsprechende %- und M-Punkte vielfach überein-
stimmende Abweichungen in beiden Figuren zeigen. In
den weiter zu berechnenden Vergleichsgrößen C’ (bzw. © x)
ınd € bringen aber schon kleine Unterschiede große
Verschiebungen hervor. Um gewisse Zweifel aufzuklären,
mußten wir schließlich noch 5 weitere Versuchsreihen
einlegen, die nun das Netz auf Steigungsunterschiede
von je 0,1 D verdichteten. So erst war zu entscheiden,
daß einige auffällige Wellen, die zuerst vorzukommen
schienen (und die nach früherem auch wohl vorkommen
<Öönnen), in diesen Kurven nicht der Wirklichkeit ent-
;prachen. Die. Kurven verlaufen im ganzen Versuchs-
vdereich durchaus stetig. (Es sind, wie immer, alle über-
haupt ausgewerteten Versuche in die Darstellungen ein-
zetragen. Jeder Punkt repräsentiert aber bereits eine
Reihe von Messungen bei verschiedenen Umlaufsgeschwin-
digkeiten (vergl. Fig. 11).
Fig.37 u. 38 Taf. I enthalten schließlich die aus den inter-
polierten B- und M-Kurven berechneten Vergleichszahlen für
Kraft- und Raumausnutzung, C’(bezw, hier ausnahmsweise
Sy)und € Diemito bis 10 bezeichneten Kurven entsprechen
\mmer je einem gleichbleibenden Verdrehungswert d,; — 0;
von O bis 18,3° nach Maßgabe obiger Aufstellung mit
den zwischengelegten Werten. Sie geben also für je
ine feste Flügelform die Änderungen von Cxy bezw. C
Dei zunehmender äußerer Steigerung. Die Kurven 0
entsprechen der geraden Flügelform und sind gleich-
pedeutend den früheren C- und C-Kurven. In Kurve I
ıat der Flügel die kleine, der Schraubenfläche Z = 0,1
1) Es bedeutet, wie früher erläutert (Ztschr., f, Fl. u. M, 1910,58, 177 ff.)
P—% (3) den axialen Schraubendruck in kg,
WM (2) das Drehmoment in mkg. (x die minutliche Drehzahl).
Vz
'erner E=— |/ — ——— den Gütegrad,
2u FL?
worin / = R?mx die Fläche des Schraubenkreises in qm, Z die An-
triebsleistung in mkg/Sek. und in Fig. 37 Tafel ı ausnahmsweise
Cy= 1,162 die Vergleichsgröße für die
Kraftausnutzung, die wir sonst in die allgemeinere, dimensionslose Form
Ü=z=R. T fassen, in der sie unabhängig von der gerade vorliegenden
Schraubengröße (Radius R) für die ganze Schar geometrisch ähnlicher
Schrauben den gleichen Wert hat. Obiges Cy hat dagegen eine mehr
unmittelbar anschauliche Bedeutung; es ist der Schraubendruck in kg,
der auf je ı PS bei % = 100 erzeugt wird, Die Umrechnung ist in
diesem Falle besonders einfach, Mit R=— 1,785 x ist zufällig fast
zenau C==1/, CN,
Die allgemeine Vergleichsgröße für den Schraubendruck, p, ergibt
;ich ebenfalls sehr einfach aus %: es ist DD ==— BB
A4 10.10
antsprechende Verdrehung. Ihr Schnittpunkt mit der
Jrdinate 0,1 bezw. U, = 1,8° repräsentiert also diese
5chraubenfläche. Entsprechendes gilt für die weiteren
<urven. Die eingetragene Verbindungskurve der hervor-
zehobenen Schnittpunkte stellt also die ganze Folge der
5chraubenflächen von = 0 bis ı dar. Hinzugefügt
st noch nach einigen besonderen Aufnahmen (vgl. Fig. 35
ınd 36 Tafel ı) ein Kurvenstück (mit 14 bezeichnet), wo-
ei die Verdrehung noch erheblich stärker ist.
In beiden Figuren sieht man, daß die Verdrehung 0,
ılso die gerade Flügelform, mit nach außen proportional
len Radien abnehmenden Steigung, nicht günstig ist,
vie das nach früherem nicht anders zu erwarten war,
‚owohl Cxy wie © wachsen mit zunehmender Verdrehung.
\ber auch die »reine« Schraubenform mit konstanter
;teigung stellt noch nicht den günstigsten Fall dar. Erst
ei noch stärkeren Verdrehungen, also nach innen zu-
ı1ehmender Steigung, werden die Höchstwerte erreicht,
ınd zwar für die Kraftausnutzung, wenn die Steigung
ußen 0,1 XD, innen 0,6 bis 0,7 XD beträgt; für den
zütegrad, wenn die Steigung außen 0,3 D (0. = 5$
»is 6%, innen ı D beträgt.
Man sieht aber auch, daß die Unterschiede im
Töchstwert der Gütegrade, die man mit den verschiedenen
/erdrehungen erreichen kann, nicht sehr groß sind. Die
Iöchstpunkte sind in Fig. 38 Tafel 1 hervorgehoben. Alle
Kurven erreichen einmal Werte von £Z, die zwischen 61
is 64% liegen. Konstante Steigung ergibt im Höchst-
all 63 %,
Beträchtlicher sind die Unterschiede im Höchstwerte
jer Kraftausnutzung: Sie steigt von 22,0 kgPS bei ge-
ader Form (immer bezogen auf %z== 100) auf 23,3 kg/PS
ıei Schraubenform und bis 23,9 kg/PS bei günstigster
;teigungszunahme. Das sind Verbesserungen um 6
jezW. 81%.
Wir haben zum Vergleich noch entsprechende Auf-
'ahmen mit einem ganz ähnlichen, nur auf der Druck-
eite gewölbten Flügelprofil gemacht. Dabei treten inner-
1alb des Versuchsbereiches schon Unstetigkeiten der früher
jesprochenen Art auf. Es gibt Flügelstellungen, bei denen
ich die zusammengehörigen Werte von 3 und Mi ohne
Veranlassung sprunghaft ändern. Deshalb ist es außer-
ordentlich schwierig, ein klares Bild des durchschnittlichen
Verhaltens zu bekommen, und wir wollen, obwohl wir
zel Mühe darauf verwandt haben, auf die Veröffentlichung
‚on Ergebnissen lieber verzichten, die keine klaren Schluß-
:;Olgerungen zulassen. Man sieht daran von neuem, daß
>s bei solchen Versuchen eines ungewöhnlichen Maßes
von Sicherheit in den Messungen bedarf.
MT. Perl worvi Agceckb 19
2. Einige Versuche über den Einfluß von
Vorsprüngen auf verschiedenen Stellen des
Flügelprofils.
Bei Schrauben mit Flügeln aus Stahlblech oder aus
lünnen, stoffbespannten Rahmen findet man die durch
len tragenden Arm u. dgl. verursachte Verdickung und
‚uch sonstige unvermeidliche Unregelmäßigkeiten der
Jberfläche gewöhnlich auf die Saugseite verlegt. Man
st gefühlsmäßig bestrebt, die Druckseite möglichst glatt
zu machen. Die folgenden Versuche liefern eine deut-
iche Bestätigung dafür, daß dieses Gefühl aus falschen
Vorstellungen entspringt,
Das schon früher untersuchte gerade Flügelpaar la,
Jessen Profil in Fig. 39 nochmals abgebildet ist, wurde
»jei dem Anstellwinkel von 2°, bei dem es früher die
‚este Kraftausnutzung gegeben hatte, nacheinander an