zu
Dr.-Ing. F. Bendemann
{n Fig. 42 sind die mit einfachem R berechneten Werte
zestrichelt dargestellt, dazu dann in vollen Linien die
auf Reg umgerechneten, die beim Vergleich der Schrauben-
öfter gegebene Erklärung, daß schräg nach hinten gestellte
Schraubenflügel den Strahl »gegen die Fliehkräfte zu-
sammenhalten«. Denn dafür sorgt schon das aus dy-
ıamischen Gründen immer vorhandene Bestreben des
Strahles, sich in und hinter der Schraube einzuschnüren
ınd die Fliehkräfte, die ja nur als sekundäre Folge der
lem Strahl erteilten Rotationsgeschwindigkeiten auftreten,
-eichen selbst bei schlechten Schrauben und viel zu
steilen Flügelstellungen nicht aus, um dem entgegen die
Luft nach außen zu Schleudern. Schon bei flüchtigen
Beobachtungen an Fähnchen oder Fäden, die man den
Flügelspitzen nähert, kann man sehen, daß sie die Luft
mmer lebhaft nach innen saugen und nirgends nach
außen treiben.
Die immer wieder auftauchenden Erfindungen, welche
die »Fliehkräfte ausnutzen« wollen, haben daher, wie man
bei Schiffsschrauben längst vielfach erprobt hat, auch
bei Luftschrauben keinen Zweck.
Der Gewinn der Flächenausnützung bei positivem ‚7
erklärt sich wohl daraus, daß vorwärts geneigte Flügel
der Strahleinschnürung entgegenwirken und dadurch
zrößere Luftmengen in den Strahl hineingezogen werden.
ff
05
24
Grad. | 03
EL
0 +10 +20°
Fig, 4?
m
16
4. Versuche über den Einfluß der Wölbung bei
Kreissichel-Profilen mit ebener und gewölbter
Druckseite.
Wegen der Auswahl dieser zunächst ausführlicher
ıntersuchten Formen beziehen wir uns auf das in un-
;eren vorjährigen Berichten Gesagte, ebenso bezüglich der
vorläufigen Beibehaltung »gerader« (nicht schraubenförmig
verwundener) Versuchsflügel und bezüglich der Fest-
;‚etzungen über die verschiedenen Rechnungsgrößen und
Vergleichszahlen. Wir behalten als schließliche Vergleichs-
zröße den Gütegrad (C) bei, der zwischen den widerstän-
ligen Interessen hoher Kraftausnutzung (C) und hoher
“lächenausnutzung (p) immerhin den besten Vermitt-
ungsmaßstab bildet. © und C stellen wir, wie früher, für
ede Form als Kurve dar, abhängig vom Stellungswinkel
‚@); v ist proportional der unmittelbar aus den Versuchen
zewonnenen Größe %R (= 1015 ; P = Axialschub in kg)
ınd braucht nicht besonders dargestellt zu werden. Man
hat p= BB: R*, also mit dem gemeinsamen Schrauben-
radius R = 1,7095 m vD =— 0,0065 %.
:ypen schließlich maßgebend sind. Im Verhältnis zu
der Schraube mit 8 — 09 stellen sie sich wie folgt:
B= —20 —15 —10 —5 0 +5 +10 +15 +20
78/Co =" 1,10 1,065 1,035 1,016 I 0,974 0,952 0,932 0,884
98h, =— 0,76 0,81 0,86 0,93 I 1,10 1,20 1,33 1,43
“BlEg =— 0,97 0,97 0,97 0,098 1 1,01 1,02 1,05 1,04
Bei Schiffsschrauben findet man oft eine nach hinten
zerichtete, also negative Schrägstellung der Flügel um
3° bis 15°. Nach Erfahrungen soll das den Wirkungs-
zrad verbessern. Unsere Versuche bestätigen in der
Tat, daß die Kraftausnutzung bei Neigungen bis 20°,
ınd anscheinend noch darüber hinaus, zunimmt. Man
wird dieses Ergebnis also wohl verallgemeinern dürfen.
Trotzdem verschlechtert sich dabei der Gütegrad
stwas. Denn der Gewinn an Kraftausnutzung wird durch
eine so starke Einbuße in der Flächenausnutzung erkauft,
daß dieser Verlust im Gütegrade überwiegt, obwohl €
darin quadratischen Einfluß hat. y ist z. B. bei # = —20°
schon um 24%, gesunken, während C nur um 10% ge:
stiegen ist.
Wo ‚man im Schraubendurchmesser beschränkt ist,
wird man den Flügeln also eher eine positive Neigung
nach vorn geben. Dann kann man mit geringfügigem
Opfer an Kraftausnutzung, z.B. von 5% bei # = + 10°,
die Flächenausnutzung schon um 20%, steigern, also mit
einem rd. 10% kleineren Schraubendurchmesser auskommen.
Die hydrodynamische Erklärung dieser Verhältnisse
hat anzuknüpfen an die in und hinter der Schraube sich
vollziehende Strahlkontraktion. Die konvergierenden
Stromfäden werden erst bei erheblich negativer Arm-
stellung von den Schraubenflügeln rechtwinkelig geschnitten,
[n diesem Falle geht die Luft auf dem kürzesten Wege
durch die Schraube, und es ist verständlich, daß sie dann
am wenigsten in tangentialer Richtung mitgerissen wird.
Die Rotation des Strahles wird also am kleinsten und
damit wird eine der wichtigsten Energieverlustquellen ein-
geschränkt. Diese Erklärung der Kraftersparnis durch rück-
wärts geneigte Flügel wird die Sache besser treffen als die
-
72
Fig. 43 zeigt den Typus der untersuchten Sichelpro-
ile und die benutzten Bezeichnungen. Obwohl gewisse
ıoch zu erwähnende aerodynamische Gesichtspunkte gegen
lie Güte solcher, auch vorn scharf geschnittener Formen
ls Drachenflügel sprechen, scheint ihre eingehende Unter-
uchung als Schraubenflügel doch in erster Linie geboten,
weil die gedachten Gründe auf diesen Fall nicht ohne
weiteres anwendbar sind. Dem unbefangenen Gefühl
nüssen solche Formen vielmehr als die aussichtsvollsten