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Kreis Grafschaft Wernigerode.
Stilverwandtschaft so innig und nahe, daß der zeitliche Abstand höchstens ein
Jahrzehnt betragen kann. Setzen wir also den Theobaldusaltar um 1405 an, so
wird der Johannisaltar um 1415 fallen. Thüringisch oder obersächsisch sind beide
nicht. Der Schulzusammenhang weist vielmehr auf Niedersachsen, etwa in die
Altmark, wo z. B. der Altar von Werben a. d, E. um 1480 noch genaue Ähnlich-
keiten aufweist.
Auf den Rückseiten der Flügel ist die Verkündigung gemalt, ganz geringe
Arbeit, bezeichnet HEINRICUS STRIGELIVS PICTOR 1604.
Kanzel. Tür, Wange, Korb und Schalldeckel in Kiefernholz und Linde,
äberreich mit Lorbeerstäben, Masken besetzt, unbemalt, an den Ecken des Korbes
vier Evangelisten, in den Feldern vier Könige; das Figürliche kunstlos, gedrungen
und schwammig, die Gesichter von fratzenhafter Deutlichkeit. 1696. Dabei eine
noch gangbare Sanduhr.
Triumphkreuz auf dem mittleren Zugbalken mit Maria und Johannes, am
Sockel Engelsköpfe und Hängefriese, das Figürliche schlecht, mit der Kanzel
gleichzeitig.
Brustreliquiare (Abb. 72) in der Sakristei, vielleicht aus der Predella
des Altarwerkes, durch eingepreßte Namen bezeichnet: Sancfus valentinD an,
Abb. 72. Brustreliquiare in Nöschenrode.
Kanitus (sic) fheobald >, sanitvs audreas, sanct Iuliana und glizabef. Die Gesichter
sind ausdruckslos, Farbe und Vergoldung aber trefflich erhalten.
Epitaphien. Im Chor. 1. Caspar Machold, 1594. Oben die heiligen
drei Könige, unten der Stifter mit Familie vor einem Kreuz, in blassen Wasser-
farben schlecht gemalt: DIESE TAFEL HAT CASPER MACHOLD ZVR EHRE
GOTTES GEGEWEN. AO. 1594. Gegenstück hierzu.
2. Hans Bodlers Witwe, 1594, oben Anbetung der Hirten, unten in
Janger Reihe die Familienglieder: DIES TAFFEL HAT HANS BODTER SEN
NACHGELASSEN WITWE ZVR ER GOTTES MALLEN LASSEN ANNO 1584,
Im Südkreuz. 3. Andreas Schmits Witwe, 1655, oben die Stifterfamilie:
DISE DAFEL HAT ANDREAS SCHMITES NACHGELASNE WITWEN MIT IREM
ANDEREN LORENZ HASELBACH ZUR ERE GOTTES MACHEN LASSEN,