Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Wernigerode

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Wernigerode. Bürgerhäuser. 
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Musikanten und ein Narr, der an einem Knochen nagt, auf Konsolen anscheinend 
frei, dann drei Knaggen mit den reliefierten. Figuren von St. Georg, St. Jacobus 
major, St. Christophorus. Man sieht auch aus den dürftigen Umrissen eine so 
nahe Verwandtschaft zu der Dekoration des Rathauses, daß hier nur Thomas 
Hilleborch als Urheber in Frage kommen kann. Die Decken- und Wand- 
vertäfelungen von zwei Zimmern, der vorderen Gaststube und der hinteren 
Sommerstube, welche Wilhelm Reifenstein 1544 eingebaut hatte, wurden 1854 in 
das Schloß übertragen (s. u.). Von demselben Besitzer (+ 1579) wurde dann das 
noch gut erhaltene und sehenswerte Hofgebäude errichtet, das Obergeschoß in 
Fachwerk vorgekragt, in den Kehlen kräftige Taubänder, auf den Ständern und 
Fußbändern Rosetten. (Abb. 129.) 
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(um 1540.) 
Abb. 129. (jebälk vom Hintergebäude des gotischen Hauses. 
(Sommer) 
Am Nebenhause (Markt 2) früher an der Schwelle des zweiten Stocks: 
WER GOT VERTRAVT HAT WOL GEBAVT IM HIMMEL VNDT AVF 
ERDEN A5 MDCXWVI (1617) DM - V . HW. 
Marktstraße 1 [403] (Kruska). Nordflügel mit Rosetten auf der Saum- 
schwelle. Der Seitenbau in der Unterengengasse, 1474 des Stadtknechts Haus, 
ist auf starken Knaggen in kräftigem Holz vorgekragt. Im Vorderhause ist ein 
Türsturz angebracht, der aus dem Hofgebäude des Nachbarhauses Nr. 3 stammt 
{s. folg.) und als Konsol eines neuen Erkers der Grabstein einer im Keller des 
genannten Hofgebäudes begrabenen Jungfrau eingesetzt: SABINA STRORAVEN 
AO 1616, darüber redendes Familienwappen (Rabe mit Strohhalm), von zwei 
Putten gehalten. 
3 [404] (Thomas Schütze 1556) Seitenflügel im Hof, das Erdgeschoß Bruch- 
stein, Fenster und Türen vermauert, auf einem Türsturz ehemals das Wappen 
des Erbauers, Bürgermeister T(homas) S(chütze) 1556 und seiner Frau A(nna) 
P(lathner). (Abb. 130). Obergeschoß in F achwerk, die Balkenköpfe mit gedrehten 
Rillen, doppelte Schiffskehlen, Rosetten in stets wechselnder Zeichnung und 
Übermusterung. Starke Hölzer von 24—28 cm. Das Innere war ein Saal, in 
dessen Ecke ein Kamin. Die Decke höchst kunstvoll getäfelt, Achtecke und
	        
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