Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Wernigerode

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Wernigerode. Bürgerhäuser. 
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80 Das Neustädter Rathaus, nach dem Brande von 1528 durch Simon 
Hilleborch (S. 200) neu erbaut, jetzt ganz modernisiert. Aus älteren Abbildungen 
ist ersichtlich, daß das Obergeschoß vorgekragt, die Balkenköpfe als Konsolen 
gearbeitet und die Saumschwelle mit Schiffskehlen versehen war. Da andere 
Bauten Simons nicht erhalten sind, kann man wenigstens hieraus ersehen, daß 
er den Holzbau nicht mehr wie sein Vater als Künstler, sondern als schlichter 
Zimmermann handhabte, wofür auch sonst die Art seiner Beschäftigung spricht. 
91 [9] Hage, dreigeschossig, leicht vorgekragt, Giebelerker mit Keffer- 
balken, in den Brüstungen Kreuzhölzer (142). Auf der Saumschwelle das 
Jahr 1698. 
95 [7] Michel Krell, bis auf den erneuerten Giebelerker ganz wohl 
erhalten, das Untergeschoß auch Fachwerk, das obere einfach vorgekragt. Über 
der rundbogigen Torfahrt — sie ist noch die einzige intakte der Stadt — di ® 
Inschrift: M. MICHEL - KREL — MARIA - WERENPENIG ANNO 1678. (Abb. 142.) 
In den Brüstungsfeldern Kreuz- und Rautenhölzer wie am Haus Faulbaum, 
einige Fach mit Kreuzrautenstreben gefüllt wie an der Teichmühle. 
37 [6] Wegnersche Brennerei. Auf dem mit Obst und Laubwerk ver- 
zierten Türsturz 1642, drei hohe vorgekragte Geschosse, in den Brüstungen 
Kreuzhölzer, in einigen Fachen Kreuzrautenstreben, erneuert, die Felder mit 
Backstein ausgesetzt. 
e) Die Neustadt. 
Die Gassen der Neustadt bieten zwar nicht so große und wohlhabende 
Häuser wie die der Altstadt, aber dafür mehr zusammenhängende Reihen von 
Kothäusern und Buden, die uns das beschränkte und bescheidene Kleinleben 
der Vorzeit recht anschaulich vor Augen bringen. | 
Schäferstraße 13 [187] Schäferhaus 1581. (Abb. 143.) Große Torfahrt 
und starkes, aber zierloses Fachwerk; doch war früher die Saumschwelle mit den 
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Abb. 143. Schäferhaus in der Schäferstraße. (Sommer. 
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Balken und Fußbändern geschnitzt. Die Rosetten, ein Schafbock, ein Hirt, zwei 
kämpfende Böcke sind verschwunden. Der Balken über der Torfahrt ist an die 
Hofseite versetzt, daran A. (Dudelsack) K. 15 (sitzendes Häschen) 81. Der Erbauer 
war Andreas Korver und der alte Zustand ist durch eine Zeichnung Sommers
	        
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