Full text: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Wernigerode

Wernigerode. Lustgarten und Bibliothek. 268 
ne 
Cut 
Ara] 
0 
MC LAT 
AR 
Alle 
AR 
A210 
AZ 
3079 
1 DM 
a 
u MN 
\ SCA01 
iA 
li 
MOM 
Wa 
. in 
Pam 
and 
"Br 
27 AN 
v5 
OA 
A Pin 
al 
nm 
3 hen 
HE 
er 
zn 
ke 
m 
dA 
74 
al 
4 7. 
On 
373 
un 
vs 
Ma 
\s 
SAN 
Dany“ 
u. 43 
GO 
m 
un 
mw 
. Kr 
A 
E 
Der Gnomon (Abb. 181) war damals noch ganz neu. Nach einem Blatt 
des genannten Sammelbandes war er 1738 von J. F. Penther erfunden und 
aufgerichtet worden. Er enthält zwölf Sonnenuhren, je vier im Aufsatz, am 
Knauf und auf dem Sockel. Vielleicht ist die Konstruktion für Astronomen 
‘ehrreich, meines Wissens das einzige Beispiel in Deutschland in dieser reichen 
Ausführung. 
Was nun das Schlößchen [Taf. 23] selbst anlangt, so war es keineswegs ein 
Weltwunder, sondern im Vergleich zu manchen Herrensitzen der Provinz recht 
bescheiden. Es hatte nur ein Erd- und ein 
Mansardengeschoß, in der Länge 27 Achsen, 
wovon je die drei äußeren auf vorspringende 
Risalite kamen. Die Mitte nahm ein Saal 
von sieben Achsen ein, doch waren die 
Fassaden durch Spielereien im Grundriß 
vorn und hinten ganz verschieden gegliedert. 
Die Türen führten unmittelbar hinein. Über 
denselben sehen wir, von KRollgiebeln, 
Palmen und sitzenden Frauen eingefaßt, 
die beiden Bauinschriften, ein Merkmal, 
welches keinen Zweifel läßt, daß wir das 
1744 abgebrochene Lusthaus vor uns haben. 
Daß der Bau andere Eingänge nicht hatte, 
war entschieden ein grober Fehler des 
Architekten. Denn dadurch wurde der 
yanze Verkehr, auch der Dienerschaft, durch 
den Saal geleitet. Dessen Ausstattung mit 
Stuck, Tapeten, Plastik und Malerei war 
aber reich und gefällig. Die Spiegeldecke 
war von Giganten gestützt, außerdem war 
in den Kehlen noch einige Mythologie, der 
thronende Jupiter, der Sturz des Phaethon. 
ein fahrender Neptun angelegt. Neben den 
Türen standen die Bildsäulen eines Speer- 
und eines Lichtträgers (ob Mars und Apollo?). 
gegenüber des Herkules und der Athene 
Zwischen den Fenstern vier Büsten von 
Imperatoren und zwei Gemälde oder Gobelins 
mit KEntführungsgruppen. Die übrigen 
Zimmer waren einfacher bis auf die in den 
Eckrisaliten, wo Hertel Tapeten, Wand- 
gemälde (Landschaften), Öfen und barocke 
Möbel verzeichnet, Im Mansardengeschoß fällt das mittlere Stübchen auf, an 
dessen Wänden Chineserien, wahrscheinlich als Tapetenmuster, sichtbar werden. 
Was den Abbruch des kleinen Schlößchens 1744 veranlaßte, ist nicht über- 
liefert. Baufällig kann es doch in 20 Jahren noch nicht gewesen sein und die 
Entwürfe zu einem Neubau sind erst von 1750/51 datiert. Der Berliner Hildner
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.