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Verständniß des Systems geführt, und kann der
Unterricht in der Naturlehre und Himmelskunde
sich über das veranschaulichte Verständniß der Er—
scheinung auch auf die Beweise für sie und ihre
Gesetze erstrecken?
Für die Geschichte fragt es sich, ob eine Her—
vorhebung der wichtigsten politischen und eultur—
historischen Momente des Alterthums und vom
Mittelalter an eine anschauliche Bekanntmachung
mit den wichtigsten und einflußreichsten Personen
und Ereignissen aus der vaterländischen Geschichte
unter Nachweisung des allgemeinen Zusammen—
hanges in vorzugsweise gruppirender und biogra—
ohischer Behandlung, sowie in Anknüpfung an
vaterländische Poesie und Dokumente, die im
Volksleben Anklang und Verständniß zu finden
geeignet sind, genügen dürfte, um den jungen
Lehrer bei seinem Austritt aus dem Seminar sich
in den vaterländischen Zuständen orientiren zu
sassen und erwarten zu können, daß er durch diesen
Unterricht Lust und Kraft erhalten habe, geschicht⸗—
—
in den Seminarien eine klare Einführung in un—
sere gefetzlichen und verfassungsmäßigen Zustände
stattfinden muß, unterliegt keiner Frage.
Abgesehen von dem ästhetischen und sittlichen
Zweck des Musik- und namentlich des Gesang—
Unterrichts wird die Rücksicht auf den Volks- und
Kirchengesang vorwalten, die technische und me—
thodische Fertigkeit zu erzielen, und noch zu ent—
scheiden sein, ob der Unterricht in der Theorie der
Musik weiter gehen soll, als es das praktische Be—
dürfniß für das Choralspielen erfordert.
Der Unterricht in Pädagogik, Didaktik
und Katechetik gründet sich auf die einfachsten
Sätze der Anthropologie und Psychologie, be—
schränkt sich in der Theorie auf die wichtigsten
Grundsätze des Systems und findet seine eigent—
lichste Berücksichtigung in der vorbildlichen Disci—
plin und Unterrichts-Ertheilung des Seminars
sowie in dem beaufsichtigten Arbeiten der Zoͤg—
linge in der Uebungsschule.
—
gerichteten Turnplatz, auf welchem geordneter Un—
terricht in den Leibesübungen, und einen Garten,
in welchem Unterricht in dem Gartenbau ertheilt
wird
19. Das erste Jahr des Seminar-Unterrichts
wird vorzugsweise zur Ergänzung und Klärung
des elementaren Unterrichts-Materials benutzt; im
der hervorragendsten Gegenstände und Erschei—
iungen zur Erkenntniß der Gesetzmäßigkeit der
Natur zu führen.
Für die Geschichte genügt eine Hervorhebung
er wichtigsten politischen und kulturhistorischen
Momente des Alterthums, und vom Mittelalter
n, eine anschauliche Bekanntmachung mit den
vichtigsten und einflußreichsten Personen und Er—
ignissen aus der vaterländischen Geschichte unter
dachweisung des allgemeinen Zusammenhanges in
orzugsweise gruppirender und biographischer Be—
andlung, sowie in Anknüpfung an vaterländische
Hoesie und Dokumente, die im Volksleben An—
lang und Verständniß zu finden geeignet sind.
58 wird erwartet, daß in dieser Weise der junge
zehrer bei seinem Austritt aus dem Seminar be—
ähigt ist, sich in den vaterländischen Zuständen
u orientiren und daß er durch diesen Unterricht
rust und Kraft erhalten hat, geschichtliche Werke
zu lesen und zu verstehen. Daß fernerhin ꝛc. wie
tebenstehend.
Abgesehen von dem ästhetischen und sittlichen
zweck des Musik- und namentlich des Gesang—
Anterrichts wird die Rücksicht auf den Volks- und
dirchengesang vorwalten, die technische und me—
hodische Fertigkeit, sowie die nöthige Kenntniß
der Theorie zu erzielen sein.
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18. Jedes Seminar hat einen vollständig ein—
zerichteten Turnplatz, auf welchem geordneter Un—
erricht in den Leibesübungen, und einen Garten,
n welchem Unterricht in dem Gartenbau und Obst—
haumzucht ertheilt wird.
19. Wie nebenstehend.