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des Abgeordnetenhauses. 113 
Herr Abgeordnete im Sinne gehabt, daß gewisse Interessen 
der Reichsverwaltung auch in jenem Unterrichtsrath vertreten 
sein sollen, also etwa die Interessen der Post- und der Tele— 
zraphenverwaltung, so ist diese Rücksichtnahme nicht ausge— 
ichlossen, wenn der Antrag Ihrer Kommission Annahme findet; 
es wird dann aber das erwähnte Mißoerständniß ausgeschlossen. 
Im Allgemeinen möchte ich glauben, daß das Haus gut thut, 
hbezüglich der Gestaltung dieses Unterrichtsraths die Verwaltung 
nicht zu sehr zu binden, sondern ihr möglichst freie Hand zu 
sassen, denn es wird bei den näheren Erwägungen, die in 
dieser Beziehung noch anzustellen sind, vielleicht dies oder jenes 
ich zweckmaͤßiger ergeben, vielleicht wird sich eine Gestaltung 
als zweckmäßig erweisen, von der heute überhaupt noch nicht 
die Rede ist.) 
Präsident: Der Abgeordnete Dr. Lucius (Schleusingen) 
hat das Wort. 
Abgeordneter Dr. Lucius (Schleusingen): Meine Herren! 
Geschäftsordnungsmäßig habe ich mich gegen den Antrag der 
Budgetkommission einschreiben lassen, obschon ich seine Tendenz 
durchweg billige, weil ich einen Verbesserungsantrag zu dem 
Antrage Miquél eingebracht habe. Ich hoffe nachweisen zu 
können, daß mein Antrag zum Antrage Miquél nicht der 
Tendenz des Antrages der Budgetkommission widerspricht, 
ondern daß er nur eine Ergänzung desselben enthält, die ich 
allerdings für eine nothwendige und zweckmäßige gehalten 
habe bis zu den Auseinandersetzungen, die wir eben gehört 
haben. 
Meine Herren, der Bericht der Budgetkommission beruht 
auf dem Erlgß des Herrn Handelsministers vom 1. Novem— 
ber 1878 und auf der uns neulich mitgetheilten Denkschrift, 
zuf welche sich dieser Erlaß gründet. Dieser Erlaß hat eine 
sehr weittragende Bedeutung; nicht blos in die Organisation 
des gewerblichen Unterrichtswesens, sondern auch in die ge— 
ammte Organisationsfrage des übrigen Unterrichtswesens greift 
er tief ein. Die Frage, ob diese gewerblichen Lehranstalten 
jetzt an ein anderes Ressort übergehen, ist meines Erachtens 
eine untergeordnete; von viel größerer Bedeutung ist es, 
daß die Plaͤne, wie sie jetzt in jener Denkschrift und in jenem 
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) In dem stenographischen Bericht folgen nunmehr die Reden des 
Abgeordneten Dr. Cohn und des Ministers Dr. Friedenthal. Da sich 
dieselben indeß lediglich auf die landwirthschaftlichen Schulen bezogen, 
deren Uebertragung auf das Unterrichtsminifterium von dem Abgeordneten 
Dr. Cohn zwar zur Erwägung gestellt, dann aber fallen gelassen war, 
so gehören sie nicht in den Zusammenhang der hier in Betracht kommen⸗ 
den Fragen, und sind daher ausgeschieden.