Full text: Das technische Unterrichtswesen in Preußen

Denkschrift 
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der Zustimmung der Staats-Regierung zu denselben entschieden. 
Dieser Entscheidung gemäß sind im Laufe jenes und des 
folgenden Jahres die Vorbereitungen für den Neubau des 
Polytechnikums getroffen und ist in dem Etat pro 1878/79 
für den Neubau auf dem Hippodrom eine erste Rate im Ge⸗ 
sammtbetrage von 906,627 Mark bewilligt worden. Mit 
diesen Mitteln sind im Laufe dieses Sommers die Fundamente 
des Gebaͤudes bis zur Bruͤstung des Sockelgeschosses fertig 
gestellt. Die Person des leitenden Architekten hat in Folge 
des Hinscheidens des Professor Lucae gewechselt. Der Nach— 
folger des letzteren, Geheimer Regierungsrath Hitzzig, hat, in 
kunstlerischer Beziehung gewisse, den Kostenpunkt jedoch, nicht 
beruͤhrende Modifikationen nothwendig gefunden. Die innere 
Eintheilung und Einrichtung des Gebäudes wird im mög— 
lichsten Einklang mit den Vorschlägen erfolgen, welche von den 
Doͤcenten der verschiedenen Lehrfaͤcher theils schon gemacht 
worden sind, theils noch gemacht werden. 
Der Bau des Polytechnikums nimmt 5 bis 6 Jahre in 
Anspruch. Mit Ruͤcksicht auf diese Zeitdauer hat das Ab— 
geordneienhaus im Frühjahr 1877 die Aufforderung an die 
Staatsregierung gerichtet: „dafür Sorge zu tragen, daß schon 
jetzt und vor Herstellung eines einheitlichen Gebäudes für die 
polytechnische Hochschule die zur Zeit getrennten Lehranstalten, 
Bau-Akademie und Gewerbe-Akademie, in innere Verbindung 
gebracht und einer kollegialisch geordneten Leitung unterstellt 
werden.“ Die Staats-Regierung hat die Gründe, welche für 
die Herstellung einer solchen inneren Verbindung schon vor 
der Ausführung des Neubaues sprechen, in sorgfältige Erwä— 
gung genommen und die Vorbereitungen getroffen, um nun— 
mehr mit dem 1. April 1879 die Vereinigung der beiden 
Anftalten ins Werk zu setzen. In der Vorlage des Staats— 
haushalts⸗-Etats pro 1879,80 sind daher die gleichartigen, 
hisher gesonderten Einnahme- und Ausgabe-Positionen der 
Bau- und Gewerbe-Akademie miteinander verschmolzen. Die 
oereinigte Anstalt wird 35 etatsmäßige Lehrstühle haben, von 
denen 30 definitiv besetzt sind, J neubeantragter unmittelbar nach 
Genehmigung des Etats besetzt werden wird und 4 prooisorisch 
versehen werden. Neben den etatsmäßigen Professoren werden 
an der technischen Hochschule 24 nicht fest angestellte außer— 
ordentliche Docenten, 38 Hülfslehrer und Assistenten und 
20 Privat-Oocenten thätig sein. 
Es läßt sich nicht verkennen, daß viele äußere Vortheile, 
welche aus der Vereinigung folgen, zur vollen Geltung erst 
kommen werden, wenn die beiden Lehranstalten auch räumlich 
aneinander geschlossen sind. Erst dann werden die Bibliotheken
	        
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