Full text: Das technische Unterrichtswesen in Preußen

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des Abgeordnetenhauses. 
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Schulen auch zugleich mitdirigirt werden von Männern, die 
diese fachliche Seite der Ausbildung vorzugsweise ins Auge 
zu fassen geeignet sind. Nicht handelt es sich um die große 
Frage, die der Antrag des Kollegen Virchow anregt, welcher 
bis zum Erlasse des Schulgesetzes, bis zur organischen Re— 
zelung der großen Grundlagen des Schulwesens die Organisation 
der einseitigen Disposition der Ministerien entreißen will und 
bei großen Organisationsfragen eine kommissarische Berathung 
einer staͤndigen Kommission fordert. Wenn man den Antrag 
des Herrn Kollegen Virchow in diesem Sinne annimmt, dann 
würde ich jedenfalls die Modifikation, die der Herr Kollege 
Techow vorgeschlagen hat, empfehlen, denn ich glaube, es ist 
doch etwas zu viel verlangt, daß in der nächsten Session 
schon ein förmlicher Gesetzentwurf soll vorgelegt werden. Ich 
zlaube, es wäre genügend, wenn der Gedanke einmal energisch 
ingeregt wird, der Erwägung der Staatsregierung unterstände 
und man zur Zeit nicht weiter ginge. Der Herr Kollege 
Virchow wird sich vielleicht auch mit dieser Modifikation ein— 
herstanden erklaͤren. Meine Herren, ich habe nun ein beson— 
deres Gewicht persönlich darauf zu legen, daß in der von mir 
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»ertreten ist. Wir haben früher beschlossen, die gewerblichen 
Fortbildungsschulen auf das Kultusministerium zu überweisen; 
ss ist diesem Beschlusse gemäß auch die Aufsicht über das ge— 
verbliche Fortbildungsschulwesen bereits an das Kultus— 
ninisterium übergegangen. Auch das war für mich ein sehr 
»edeutender Grund, mich schließlich damit einverstanden zu 
erklären, daß das ganze technische Schulwesen auf das Unter— 
richtsministerium übertragen werde; denn trennen kann man diese 
erschiedenen Stufen der fachlich-technischen Ausbildung natürlich 
aicht, sie müssen in der Hand eines und desselben Ministeriums 
sein. Ich bekenne offen, daß die Frage wegen der Begründung 
yon Haudwerkerschulen mir persönlich weit wichtiger ist, als 
die Frage des höheren technischen Schulwesens. Ich glaube, 
vir mögen noch so viele höhere Schulen einrichten, sie werden 
in sehr geringem Maße nur der großen Masse unseres Hand— 
verkerstandes zu Gute komnen. Unser Handwerkerstand ist 
aicht in der Lage, wenigstens nur ausnahmsweise, seine Söhne 
in andere Orte zu einem besonderen Studium auf höhere 
Schulen zu entsenden und dort etwa bis zum 16., 18. Lebens⸗ 
jaahre zu unterhalten. Die bei weitem überwiegende Menge 
inserer Lehrlinge aus dem Handwerkerstande kann sich nur an 
Fortbildungsschulen an dem betreffenden Orte während der 
Dauer der Lehre betheiligen. Dieses Schulwesen ist nun 
aber in Preußen in einer sehr beklagenswerthen Weise gegen
	        
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